Ortsrat macht Front gegen Bordell

Völklingen · Völklingens Ortsrat stellt sich hinter die Bürger aus Fenne, die ein Bordell in ihrem Stadtteil verhindern wollen. SPD- und CDU-Vertreter verlangen, dass die Stadt Nein sagt zum Vorhaben – ohne Rücksicht auf mögliche Regressforderungen.

 Schon im Februar war der Ortsrat vor Ort in der Fenner Hausenstraße vor der einstigen Glashütte, in der nun ein Bordell geplant ist: in der Mitte Ortsvorsteherin Monika Roth, eingerahmt vom Fenner CDU-Ortsratsmitglied Michael Rausch (links) und Rathauschef Klaus Lorig (CDU). Foto: Becker & Bredel

Schon im Februar war der Ortsrat vor Ort in der Fenner Hausenstraße vor der einstigen Glashütte, in der nun ein Bordell geplant ist: in der Mitte Ortsvorsteherin Monika Roth, eingerahmt vom Fenner CDU-Ortsratsmitglied Michael Rausch (links) und Rathauschef Klaus Lorig (CDU). Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Der Widerstand gegen das geplante Großbordell in Fenne wächst. Am Dienstagnachmittag erklärte sich der Ortsrat Völklingen solidarisch mit den Bürgern des Stadtteils. In einer einstimmig verabschiedeten Resolution fordert er die Verwaltung und den Stadtrat auf, "entsprechende und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um das geplante Großbordell in Völklingen-Fenne zu verhindern". Bei einer Inbetriebnahme erwarten die Kommunalpolitiker massive negative Folgen, etwa Belästigungen der Anwohner durch Freier, Störungen der Nachtruhe, eine Minderung der Wohnqualität, eine Wertminderung der Wohngebäude und steigende Umfeld-Kriminalität.

Keine Rechts-Basis für Verbot

Während der Diskussion im Neuen Rathaus wurde deutlich: Das Bordell lässt sich wohl nur schwer verhindern. In dem Gewerbegebiet, in dem das Freudenhaus öffnen will, sind Vergnügungsstätten zugelassen. Georg Jungfleisch (Linke) fürchtet Regressforderungen des Investors. Regressansprüche, bestätigte Matthias Zimmer von der Stadtverwaltung, könnten bei einer Änderung des Bebauungsplans entstehen.

Dann müsse die Stadt halt in den sauren Apfel beißen, erklärte Michael Rausch (CDU ). Schließlich stünden das Wohl und die Sicherheit der Bürger im Mittelpunkt. Der Schutz der Bevölkerung und die Abwehr möglicher Gefahren für Leib und Leben, betonte auch Beate Wiethaus (SPD ), sollte der Stadt Völklingen das höchste Gut sein, "und nicht mögliche wirtschaftliche Interessen oder die Befürchtung, in Regress treten zu müssen".

Kürzlich hatten Bürger und Kommunalpolitiker bereits im Fenner Stadtteilforum und im SPD-Treff des Ortsvereins Fenne protestiert. Und die Bürgerinitiative gegen das Bordell lässt ebenfalls nicht locker. Sie lädt für Donnerstag, 20. November, 19 Uhr, zu einer Versammlung ins Klarenthaler Gasthaus Zum Mühlenfeld ein. Auch dort soll diskutiert werden, wie das Bordell verhindert werden kann.

CDU will Verwaltungsbericht

Der Hauptausschuss des Völklinger Stadtrates beschäftigt sich bereits am Dienstag, 18. November, auf Antrag der CDU-Fraktion mit dem Thema. Laut Fraktionschef Stefan Rabel soll hier die Verwaltung berichten - erstens über den aktuellen Stand vorliegender Anträge zur Errichtung von Bordellbetrieben, zweitens zu den Bemühungen, Bordell-Ansiedlungen zu verhindern, und drittens zur Situation der Prostitution in Völklingen insgesamt. Zu dieser Sitzung sollen nach dem CDU-Antrag der Ortsrat, Vertreter der Fenner Bürgerinitiative, der Polizeiinspektion Völklingen und des Sicherheitsbeirats hinzugeladen werden. Die öffentliche Sitzung beginnt um 16 Uhr im Großen Saal des Neuen Rathauses.

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