Raus aus der Schieflage

Fürstenhausen · Im kommenden März sollen die Bagger am Sportplatz in Fürstenhausen anrollen. Am heutigen Donnerstag geht es im zuständigen Ratsausschuss um die Planung für den Neuaufbau. Der soll über eine Million Euro kosten, obwohl Oberbürgermeister Lorig nun beim Clubheim sparen will.

 Relikt aus Bergbau-Zeiten: Im kommenden März sollen die Bagger am Fürstenhausener Sportplatz anrücken. Auch das Clubheim für die Fußballer wird neu gebaut. Archivfoto: Jenal

Relikt aus Bergbau-Zeiten: Im kommenden März sollen die Bagger am Fürstenhausener Sportplatz anrücken. Auch das Clubheim für die Fußballer wird neu gebaut. Archivfoto: Jenal

Im Juni 2005 wurde der Bergbau unter Fürstenhausen eingestellt. Noch bis heute lebt der SV Fürstenhausen , derzeit Tabellendreizehnter in der Fußball-Bezirksliga Saarlouis, mit den Schäden. Was auch heißt, dass die Fußballer jeweils eine Halbzeit lang bergauf, die andere bergab spielen: Der Platz hängt, gemessen in der Diagonale, von einem Ende zum anderen um 1,84 Meter durch. Und das Clubheim teilt das Schicksal vieler anderer Gebäude im Ort: Bodenplatte, Wände und Decken sind mit Rissen und Spalten durchzogen.

350 000 Euro Entschädigung hat die RAG Deutsche Steinkohle an die Stadt für das gezahlt, was der Bergbau an der Sportanlage angerichtet hat. Rund 1,1 Millionen Euro soll nun der Neuaufbau von Naturrasenplatz und Clubgebäude kosten. Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) hat bereits versprochen, dass im kommenden März die Bagger anrollen. Am heutigen Donnerstag berät und beschließt der Stadtratsausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement (GGM) in öffentlicher Sitzung (17 Uhr, Großer Saal, Neues Rathaus), was genau gemacht werden soll.

Unstreitig: Der Rasenplatz wird, natürlich auf zuvor eingeebnetem Gelände, mit einer Spielfläche von 106 mal 68 Meter neu aufgebaut. Auch Barriere, Stehrang, Flutlicht und Zaun werden erneuert. Doch beim Clubheim (Fläche rund 30 mal zehn Meter) gab es einen Rückzieher. Die Planer vom GGM-Betrieb hatten vier Umkleideräume mit insgesamt zwölf Duschen vorgesehen. Der Oberbürgermeister ließ dies nun in einer "überarbeiteten" (Lorig) Vorlage für den Ausschuss um die Hälfte reduzieren: Es soll nur noch zwei Umkleideräume ("wie im alten Gebäude") und sechs Duschen geben. Wenn dies nicht ausreiche, sei eine Erweiterung auf vier Umkleideräume denkbar. Hierzu müsse der Verein einen Teil der Arbeiten in Eigenleistung erbringen, wie dies bereits beim SV Geislautern und beim SV Röchling Völklingen umgesetzt worden sei, heißt es in Lorigs neuer Beschlussvorlage.

"Für den Anfang zufrieden" sei der SV Fürstenhausen mit dieser Lösung, meint Vorsitzender Reinhold Adams. Man hoffe, bereits im August auf dem neuen Rasen spielen zu können, und dann werde es auch wieder aufwärts gehen. Eine gemeinsame Nutzung mit dem SC Fenne steht nicht mehr zur Debatte. Für die Bauphase wurde der Spielbetrieb so umgestellt, dass die Fürstenhausener generell auswärts antreten. Laut Adams hatte der Verein bereits um die 100 000 Euro Eigenleistung erbracht, als der Fürstenhausener Platz 1999 von einem Tennen- in einen Rasenplatz umgebaut wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort