Grundschule Heidstock wird nach den Ferien Ganztagsschule „Kein Kind musste abgewiesen werden“

Heidstock · Die Grundschule Heidstock wird nach den Ferien Ganztagsschule, jedenfalls für Erstklässler. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

 Unterricht in der Grundschule Heidstock-Luisenthal ganz kurz vor den Sommerferien: Lehrerin Tatiana Breinig-Zenner erklärt den Kindern der zweiten Klasse die Uhr. Für diese Schüler bleibt es auch im neuen Schuljahr beim Halbtags-Unterricht.

Unterricht in der Grundschule Heidstock-Luisenthal ganz kurz vor den Sommerferien: Lehrerin Tatiana Breinig-Zenner erklärt den Kindern der zweiten Klasse die Uhr. Für diese Schüler bleibt es auch im neuen Schuljahr beim Halbtags-Unterricht.

Foto: BeckerBredel

Bevor der Völklinger Stadtrat grünes Licht gab, wurde lange über die Umwandlung gestritten. Im September 2016 veröffentlichte das Bildungsministerium dann den entsprechenden Erlass: Ab dem Schuljahr 2017/2018 wird die Grundschule Heidstock-Luisenthal im ersten Schuljahr zur Gebundenen Ganztagsgrundschule. Das bedeutet: Alle Erstklässler sind verpflichtet, die Schule montags bis donnerstags von 7.45 bis 16 Uhr und freitags von 7.45 bis 12.40 Uhr zu besuchen. Der Schulbesuch ist kostenfrei, lediglich das Mittagessen muss bezahlt werden.

„Wir sitzen auf gepackten Kisten“, sagt Schulleiterin Heike Schmidt-Petersohn beim SZ-Gespräch mit Blick auf die Kartons in den Klassen. Nachdem sich die Schüler in die Ferien verabschiedet haben, sind die Handwerker angerückt. Schallschutzdecken werden eingebaut. Außerdem gibt es Durchbrüche. Zwei Säle werden zukünftig durch einen Förderraum verbunden. Danach geht es schrittweise weiter, bis Ende des Jahres sollen auch die Funktionsräume und die neue Toilettenanlage fertig sein.

Für die Schulleitung bleibt ebenfalls noch einiges zu tun. In der ersten Ferienwoche hat sich Schmidt-Petersohn um die Stundenpläne gekümmert. Später muss auch noch geklärt werden, was in der gebundenen Freizeit passiert: Das Musik- und Sportangebot an der Schule wird ausgebaut, Vereine sollen mit ins Boot. Daneben gibt es eine ungebundene Freizeit, in der die Kinder frei spielen können.

Das pädagogische Konzept steht. Übungs- und Lernphasen wechseln sich mit Bewegungs- und Spielphasen ab. Die Hausaufgaben werden durch Lernzeiten in der Schule ersetzt. Für den Ganztagsbetrieb gibt es zusätzliches Personal: Eine pädagogische Fachkraft arbeitet gemeinsam mit den Lehrern in den Klassen. Außerdem gehört ein Sozialpädagoge zum Team.

„Wir leisten Pionierarbeit“, sagt Schmidt-Petersohn. Auf dem Heidstock entsteht die erste Gebundene Ganztagsgrundschule in Völklingen.

Für alle Schüler, die noch vor der Umwandlung eingeschult wurden, ändert sich nichts: Die bestehenden Klassen zwei bis vier werden, bis sie auslaufen, noch in Halbtags-Form fortgeführt. Diese Schüler gehen nach dem Unterricht nach Hause oder besuchen die Nachmittagsbetreuung.

Erst in einigen Jahren ist die Umwandlung von der freiwilligen zur gebundenen Ganztagsschule abgeschlossen. Bis dahin müssen mehrere Schulformen an einem Standort organisiert werden. Das wird sicher nicht einfach. Doch die Rektorin blickt gelassen auf die Herausforderungen der Aufbauphase. „Wir sind sehr gut vorbereitet“, versichert Schmidt-Petersohn. Das Team könne flexibel reagieren.

Die Initiative für die Umstellung auf den gebundenen Ganztagsbetrieb kam vom Kollegium. Entsprechend motiviert sind die Lehrer. „Wir freuen uns, dass es jetzt endlich losgeht und wir die Theorie in die Praxis umsetzen können“, betont die Schulleiterin. Nach den Sommerferien wird sie 50 Erstklässler an der Gebundenen Ganztagsschule begrüßen.

Damit gelang eine Punktlandung: Alle verfügbaren Plätze sind belegt, kein Kind musste abgewiesen werden. Bei den Anmeldungen wurde das Niveau des Vorjahres gehalten. Man sei mit der Nachfrage sehr zufrieden, versichert Schmidt-Petersohn. An der Gebundenen Ganztagsgrundschule auf dem Heidstock wird es maximal zwei Klassen pro Jahrgang geben. Vorrang haben laut Ministeriums-Erlass Kinder aus dem Bereich Heidstock-Luisenthal.

Wenn deren Zahl nicht ausreicht, können auch Jungs und Mädchen aus anderen Stadtteilen angemeldet werden. Im kommenden Schuljahr werden auf dem Heidstock neun Erstklässler unterrichtet, die in einem anderen Schulbezirk wohnen.

 Die Lehrerinnen Jennifer Kurtenbach (links) und Mechthild Pflederer räumen die Schulbibliothek um.

Die Lehrerinnen Jennifer Kurtenbach (links) und Mechthild Pflederer räumen die Schulbibliothek um.

Foto: BeckerBredel
 Rektorin  Heike Schmidt- Petersohn.

Rektorin Heike Schmidt- Petersohn.

Foto: BeckerBredel
 Referendarin Lisa Nesges verhilft dem Knochenmann zum Umzug.

Referendarin Lisa Nesges verhilft dem Knochenmann zum Umzug.

Foto: BeckerBredel

Umgekehrt wurden sechs Schüler, die eigentlich zum Einzugsgebiet der Schule in der Neckarstraße gehören, an der Grundschule Haydnstraße angemeldet. Eltern aus dem Bereich Heidstock-Luisen­thal, die die gebundene Ganztags-Form nicht möchten, können ihren Nachwuchs auf diese Kooperationsschule schicken.

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