Völklingen. Mit einem zünftigen Handwerkerspruch, Rostwurst und Bier wurde am vergangenen Mittwoch in der Völklinger Rathausstraße 30 Richtfest gefeiert. "Die Maurer und die Zimmerleut, die haben keine Müh gescheut. Sie haben gehauen, gemessen, gericht, bis alles hatte ein schönes Gesicht", rief Zimmermann Michael Rettler den Gästen aus luftiger Höhe zu. Parallel zu den Rohbauarbeiten läuft zurzeit bereits der Innenausbau, Mitte August sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Dann erstrahlt auch das vierte und letzte dieser Häuser in neuem Glanz. Oberbürgermeister Klaus Lorig sieht in der Fertigstellung der historischen Gebäudezeile einen Meilenstein in der Stadtentwicklung. 60 Prozent der Räumlichkeiten des Hauses, so der Verwaltungschef, seien bereits vermietet. Insgesamt bietet das Eckhaus rund 700 Quadratmeter Nutzfläche. Die Sanierungskosten belaufen sich auf 1,45 Millionen Euro, aus dem Bundespilotprogramm Stadtumbau West fließt ein Zuschuss von 620 000 Euro. "Mit dem baldigen Abschluss dieses Projektes setzen wir im Herzen unserer Stadt deutlich sichtbare Akzente und schaffen eine attraktive Einheit, die erheblich zum verbesserten Klima unserer Einkaufsstraße beitragen wird", erklärten Rainer Scheidhauer und Heribert Henner, die beiden Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Völklingen (SEV). Im Oktober werden die ersten Mieter einziehen: Im Erdgeschoss eröffnet ein Damenmodengeschäft, ein Stockwerk höher richtet sich ein Urologe ein. Für das zweite Obergeschoss wird noch ein Dienstleister gesucht. Eine der beiden Privatwohnungen im Dachgeschoss hat Rosmarie Kiefer im Blick. Ihre jetzige Wohnung, erklärte die Mietinteressentin während des Richtfestes, sei mittlerweile zu groß und außerdem nur über Treppenstufen erreichbar. Das Haus in der Rathausstraße hingegen verfüge über einen Fahrstuhl. Die kurzen Einkaufswege und die nahen Bushaltestellen sprechen aus ihrer Sicht ebenfalls für den Standort. "Man ist mittendrin", stellte Rosmarie Kiefer mit Blick auf die zentrale Lage fest.

Hintergrund Nachdem die Stadtentwicklungsgesellschaft Völklingen das Haus für 230 000 Euro von den Erben des 2007 verstorbenen Voreigentümers gekauft hatte, begannen im Oktober 2009 die Abbruch- und Entkernungsarbeiten. Die SEV verwirklicht das Projekt in Zusammenarbeit mit Architekt Dietmar Hoffmann und Projekt-Steuerer Hansjörg Müller. tan