Am BBZ Ein schnelles Auto im Berufsbildungszentrum

Neuweiler Dicht gedrängt stehen die Schüler vor dem 234 Kilogramm schweren Rennauto am Donnerstag im Berufsbildungszentrum (BBZ) Sulzbach. „Wie viele Sensoren sind verbaut?“, fragt einer. „Die Felgen habt ihr gekauft, oder?“, hakt ein anderer nach.

 Das Evolution Racing Team war zu Gast am BBZ Sulzbach. Masterstudent David Klein erklärt Hasan Ariburnu die Feinheiten des Rennautos.

Das Evolution Racing Team war zu Gast am BBZ Sulzbach. Masterstudent David Klein erklärt Hasan Ariburnu die Feinheiten des Rennautos.

Foto: Thomas Seeber

Neuweiler Dicht gedrängt stehen die Schüler vor dem 234 Kilogramm schweren Rennauto am Donnerstag im Berufsbildungszentrum (BBZ) Sulzbach. „Wie viele Sensoren sind verbaut?“, fragt einer. „Die Felgen habt ihr gekauft, oder?“, hakt ein anderer nach.

Maximilian Junk ist einer von drei Vereinsmitgliedern des Evolution Racing Teams Saar, die am BBZ-Standort Neuweiler ihr derzeitiges Rennfahrzeug vorstellen: „Darwin“. Der 80 Kilowatt starke Motor beschleunigt den kleinen Flitzer in 2,5 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde. Die maximale Geschwindigkeit, über die man beispielsweise bei Rennen in der Formel E staunen kann, ist 120 Stundenkilometer. Den Elektromotor, hat Junk selbst mitentwickelt. Der Akku wurde zur Präsentation nicht eingebaut – zu gefährlich. Die empfindlichen Zellen könnten bei einer Explosion eine bis zu zehn Meter hohe Stichflamme auslösen.

Über den Tag verteilt lauschen rund 250 Schüler, unter anderem  Mechatroniker und Werkzeugmacher, den Ausführungen der drei Mitglieder des Racing-Teams. Einer der BBZ-Schüler soll eines der in Darwin verbauten Zahnräder mitentwickelt und hergestellt haben, habe sich sogar herausgestellt.

So etwas sei vor allem möglich, weil die Verzahnung von Schule, Wirtschaft und Hochschulen sehr gut funktioniere, wie Daniel Primaveßy erläutert. Der ehemalige Student arbeitet mittlerweile im wirtschaftlichen Bereich und ist beim Racing Team für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Deren Mitglieder setzen sich zum größten Teil aus Studenten der Universität des Saarlandes, der Hochschule für Technik und Wirtschaft und der ASW Berufsakademie zusammen. Dadurch, dass viele Schüler und Studenten bei einigen der Sponsoren, wie etwa ZF, tätig sind, können die Racing-Team-Mitglieder an der Konstruktion und Weiterentwicklung von Darwin arbeiten.

„Das fängt schon beim Schaltplan an“, erklärt David Klein, der System Engineering auf Master studiert, und bei der Veranstaltung die „Kleinteile“ präsentiert. Die Teile werden in den Firmen dann nach Bedarf entworfen, gedreht und gefräst. Solche Aktionen wie am BBZ mache man natürlich auch deswegen, um die Azubis für Konstruktionstechnik und technische Studienfächer zu interessieren und zu begeistern. Immerhin betrage der Anteil von Schülern am BBZ, die nach dem Schulbesuch ein Studium beginnen, rund 30 Prozent.

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