Mehr als 1000 Metaller vor den Werkstoren Metaller bleiben auf Streikkurs

Neuweiler · Mehr als 1000 Beschäftigte von Magna und Hydac in Neuweiler gingen gestern für ihre Ziele auf die Straße.

 Die IG-Metall-Mitglieder aus den Betrieben Magna und Hydac beim Warnstreik in Neuweiler.

Die IG-Metall-Mitglieder aus den Betrieben Magna und Hydac beim Warnstreik in Neuweiler.

Foto: BeckerBredel

Die IG Metall setzte am dritten Tag in Folge ihre Warnstreiks im Saarland fort. Dabei waren die Beschäftigten von Hydac und Magna in Sulzbach zum Warnstreik aufgerufen und trafen sich vor dem Magna-Werk in Neuweiler zu einer Kundgebung. Das erste Ziel wurde dabei leicht erreicht: „Heute stehen in beiden Werken die Räder still“, sagte Betriebsrat Reiner Elgas von Magna. „Nur ein Dutzend Mitarbeiter sind im Werk geblieben, mit unserem Einverständnis. Sie sorgen dafür, dass nach Ende des Warnstreiks alle Maschinen wieder direkt anlaufen können und kein Schaden entsteht.“

Mehr als 1000 Betriebsangehörige kamen zur Kundgebung, von Magna blieb die Nachtschicht extra länger, um teilnehmen zu können. Elgas: „Wir sind absolut streikbereit. Die Leute stehen hinter den Forderungen, denn es geht nicht nur um mehr Lohn. Es geht vor allem um eine bessere Qualität der Arbeitsbedingungen und darum, dass man bei Bedarf auch mal verkürzen kann. Die Menschen im Werk wollen außerdem vom Kuchen etwas abhaben, denn die Firmen machen Rekordgewinne. Daran sollte man die Mitarbeiter beteiligen.“

Hydac-Betriebsrat Stefan Becker sieht es genauso: „Als das Werk der Hydac in Neuweiler abgebrannt ist, haben wir mit großer Flexibilität dabei geholfen, dass es in kürzester Zeit wieder steht. Wenn wir aber auf Notfälle im Werk reagieren, dann muss der Arbeitgeber auch einem Mitarbeiter entgegenkommen, der aus familiären Gründen mal Freizeit braucht. Da haben wir keine einheitliche Linie im Konzern. Es gibt Geschäftsführer, die sind da kulant, andere denken umsatzorientiert. Wir wollen aber nicht betteln müssen, wenn man mal wegen der Kinder oder zu pflegenden Angehörigen Arbeitszeit reduzieren muss. Wir fordern einen klaren Anspruch.“

Patrick Selzner, 2. Bevollmächtigter der IG Metall in Saarbrücken und Mitglied der Tarifkommission, sieht es ähnlich. Er war Hauptredner der Kundgebung und unterstrich die Kampfbereitschaft der Metaller. Bislang hätten die Arbeitgeber „nichts Brauchbares“ vorgelegt. Der Druck werde nun erhöht, ein Streik in Neuweiler sei gar kein Problem.

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