Grünfläche Dieses Areal hält die Bürger in Atem

Neuweiler · Seit Monaten scheiden sich die Geister an dem, was mit einer Grünfläche in Neuweiler geschehen soll.

 Es ist noch längst nicht geklärt, ob dieses natürliche Areal in Neuweiler bebaut werden soll.

Es ist noch längst nicht geklärt, ob dieses natürliche Areal in Neuweiler bebaut werden soll.

Foto: Thomas Seeber

Schlechte Nachricht für die Investoren: Bei der nächsten Sitzung des Sulzbacher Bauausschusses soll das Thema „Grünfläche in Neuweiler“ nochmals behandelt werden. Falls sich dort und in der folgenden Zusammenkunft des Stadtrates keine große Kehrtwende einstellt, werde man den potenziellen Bauträgern, die dort eine Bebauung beantragt haben, mitteilen müssen, dass dies vonseiten der Bürger nicht gewünscht ist, erklärte Bürgermeister Michael Adam am Sonntagvormittag. Das ist kurz gesagt das Resumee der Bürgerversammlung, die der CDU-Ortsverband veranstaltet hatte.

Etwa 50 Bewohner des Sulzbacher Stadtteils fanden sich gestern zu der Debatte im Gasthaus „Neuweiler Hof“ ein. Günter Peters, Anwohner in einem Haus gegenüber der Grünfläche, bemängelte beispielsweise, dass Entwürfe wie die von den beiden Investoren präsentierten naturgemäß immer gut aussehen würden. Doch man müsse sich auch vorstellen, dass dort teils Häuser mit einer Höhe von bis zu 15 Metern entstehen sollen – die somit in etwa so hoch wie der benachbarte Kirchturm wären. Der Bürger, der erst vor zwei Jahren nach Neuweiler zog, befürchtet dadurch auch den Wertverlust von Immobilien.

Tanja Schneider aus der Pestalozzistraße verwies auf die Hanglage und wollte wissen, ob die angedachten zwei bis drei Häuser überhaupt standhalten würden. Immer wieder hervorgebrachten Argumenten, dass die Grünfläche wenig genutzt werde, hielt sie als Mutter eines Sechsjährigen ihre Beobachtung entgegen: „Der Freizeitwert ist schon stark gegeben.“ Dirk Petzel sagte, er wohne zwar nicht in der unmittelbaren Umgebung, befürworte trotzdem den Erhalt der Fläche. Man solle versuchen, junge Leute nach Neuweiler zu locken. Dies werde mit sicherlich teuren Wohnungen wohl eher nicht gelingen.

Eine konstruktive Idee zur Nutzung war es, einen Teil der Fläche fahrenden Händlern zur Verfügung zu stellen. So könne man beispielsweise einmal die Woche eine Art „kleinen Markt“ anbieten und zumindest ein Stück weit die Nahversorgungslücke schließen. Auf keinen Fall dürfe man dann aber den Verkehr dort einstellen, da die Leute ja gern mit dem Auto zum Einkauf fahren.

Bereits zu Beginn gab Bürgermeister Adam einen kurzen Abriss über die Historie des Streitfalls Grünfläche. So hatte sich Anfang Februar vergangenen Jahres ein erster Interessent aus Neuweiler selbst gemeldet, der eine Bebauung anstrebte. Eine erste Beratung dazu fand Mitte Juni im Bauausschuss statt. Bis auf eine Fraktion, so betonte er, bekundeten alle Mitglieder ihr Interesse, die Pläne sich zumindest mal anzuschauen. Mittlerweile war noch ein zweiter Investor dazugekommen, und die Pläne wurden Ende November in der öffentlichen Sitzung des Stadtrates präsentiert. Dies sei auch die normale gesetzlich vorgegebene Vorgehensweise, sagte Adam.

Der Verweis auf diese Abläufe war ihm wichtig, da er so Vorwürfe zu entkräften versuchte, die Verwaltung wolle unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Bebauung durchdrücken. Zudem erinnerte Adam daran, dass nach dem Bebauungsplan von 1967 das Areal als Grün- und Spielfläche ausgewiesen sei. Dies müsse im Falle eines Falles, also bei einem Bauvorhaben, erst geändert werden – inklusive Bürgerbeteiligung. Bis eine Änderung spruchreif sei, sei mindestens dreimal die Öffentlichkeit eingebunden. Also könne man auch hier kaum etwas verbergen.

Uwe Frank, Vorsitzender der örtlichen CDU, erklärte, er und seine Mitstreiter setzten sich für den Erhalt der Grünfläche ein. Gleichzeitig wolle man sich jedoch positiven Entwicklungen nicht verschließen, denn immerhin biete das Fleckchen Erde „Entwicklungspotenzial“.

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