Saarbrücken Saarbrücker Hof für glückliche Islandpferde

Saarbrcken · Jennifer und Sven Pohl haben sich einen Lebenstraum erfüllt – sie betreiben am Matzenberg ihren Alslaekurhof für Islandpferde.

 Harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier: Sven und Jennifer Pohl mit Sohn Ian und dem Islandhengst Yngvi auf ihrem Pferdehof Alslaekur in Saarbrücken-Burbach.  

Harmonisches Zusammenleben von Mensch und Tier: Sven und Jennifer Pohl mit Sohn Ian und dem Islandhengst Yngvi auf ihrem Pferdehof Alslaekur in Saarbrücken-Burbach.  

Foto: Iris Maria Maurer

„Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum“ – dies muss der Leitspruch gewesen sein für Jennifer und Sven Pohl, ein junges Ehepaar, das sich einen Herzenswunsch erfüllte und vor drei Jahren einen Islandpferdehof am Saarbrücker Matzenberg kaufte. Das ist an sich nichts Außergewöhnliches – doch Jennifer und Sven wollten einen Hof haben, auf dem die Ponys glücklich sind.

Doch wann geht es dem Pferd gut, wann ist es glücklich? „Wenn es seine Bedürfnisse ausleben kann, wenn es frei ist,“ so Jennifer. Daran haben sich die Pohls orientiert, als sie das Konzept für ihren Alslaekurhof entwickelten: Islandpferde sollten möglichst wie in ihrer Heimat Island in freier Wildbahn leben – so gut das eben in der Stadt geht.

Und so fing es an: Wie viele Mädchen wollte auch Jennifer reiten lernen. Mit zwölf Jahren erhielt sie ihre erste Reitstunde auf dem Hof, der heute ihr und ihrem Mann gehört, und der damals Öxnyhof hieß. Schnell konnte man sehen, dass Jennifers Umgang mit dem Pferd anders war: Wenn sie an Turnieren mit ihrem „Hektor vom Nahetal“ teilnahm, beobachtete man den sensiblen und einfühlsamen Umgang der Jugendlichen mit dem Pferd.

Freundschaft und Partnerschaft sind damals wie heute die Basis der Ausbildung von Pferd und Reiter. „Ich versuche, die Stärken und Schwächen des Pferdes zu erkennen und darauf einzugehen,“ erklärt sie, „das Ziel ist, dass Pferd und Reiter ein Team werden.“

Jennifer machte eine Ausbildung zum Pferdewirt, danach zur Steuerfachangestellten – beste Voraussetzungen also, um sich irgendwann einmal den Traum vom eigenen Hof erfüllen zu können.

„Mit Pferden hatte ich nichts am Hut,“ bekennt Sven freimütig, aber dann habe ihn Jennifers Leidenschaft inspiriert, sich mit Islandponys zu befassen. Die beiden kennen sich schon seit der Kindheit, doch irgendwann machte es „Zoom“, und aus Freundschaft wurde Liebe.

Jennifers Traum wurde auch Svens Traum, und als 2016 der Öxnyhof zum Verkauf stand, mussten sie nicht lange überlegen. Geheiratet wurde übrigens auch, und im Frühjahr 2018 kam Sohn Ian auf die Welt.

Wie das praktisch aussieht, wenn Pferde in Freiheit leben können, machen die Pohls vor. Die gemischte Herde aus Stuten und Wallachen lebt von Frühjahr bis in den Spätherbst auf der Weide, hat Zugang zum schützenden Wald und zu fließendem Wasser aus dem Bach.

In Freiheit entwickeln sie wieder ihre angeborenen Fähigkeiten, sie legen beispielsweise durch Scharren mit den Hufen neue Wasserquellen frei – so wie es Wildpferde auch tun würden. „Pferde, die frei sind, was gibt es Schöneres,“ schwärmt Jennifer und ihre Augen strahlen.

„Es war und ist uns aber auch wichtig, einen Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten,“ ergänzt Sven. So wurden rund um den Hof insektenfreundliche Pflanzen gesetzt, ein kleiner See unten im Tal ist nicht nur Schwimmbad für die Ponys, sondern auch Heimat der seltenen Sumpfschildkröte und von Enten- und Gänsearten. Wenn man’s genau nimmt, schaffen Sven und Jennifer ein Paradies für Mensch und Tier. Noch ist der Hof im Aufbau, gehen Jennifer und Sven auch ihren Berufen nach, doch langfristig möchten sie am liebsten nur für die Ponys und ihre Reiter da sein – für ihr Stück vom Paradies auf Erden.

Weitere Infos auf Facebook: „Alslaekurhof Saarbrücken“.

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