Zauberin Amila Lehnert Sie bringt die Magie zurück in ihre Heimat

Saarbrücken · Amila Lehnert ist eine international erfolgreiche Zauberin. Obwohl das Saarland für sie ihre Heimat ist, tritt die 40-Jährige am 5. August zum ersten Mal in Saarbrücken auf.

  Zauberin Amila Lehnert sorgte 2009 mit einem missglückten Experiment in der TV-Show „The Next Uri Geller“ für Schlagzeilen: Sie wollte sich aus einem verschlossenen Wassertank befreien und wurde in letzter Sekunde gerettet.

Zauberin Amila Lehnert sorgte 2009 mit einem missglückten Experiment in der TV-Show „The Next Uri Geller“ für Schlagzeilen: Sie wollte sich aus einem verschlossenen Wassertank befreien und wurde in letzter Sekunde gerettet.

Foto: Amila Lehnert

Sie wurde zwar im westfälischen Rheine geboren und lebt seit dem Jahre 2006 im Ruhrgebiet, aktuell in Bochum – doch für Amila Lehnert ist das Saarland ihre Heimat: „Ich bin schon im Alter von sieben Jahren mit meiner Familie nach Saarbrücken  gezogen“, erinnert sich die Zauberin, die international unterwegs ist, und ergänzt: „Ich habe hier 17 Jahre gelebt sowie meine komplette Teenie- und Schulzeit verbracht.“

Ihr Papa habe damals eine Stelle als Archivar bei der Hörfunkwelle „SR 2“ des Saarländischen Rundfunks bekommen. Kürzlich ist er in Rente gegangen. Doch er wohne weiter in Saarbrücken: „Ich bin regelmäßig, zwei bis drei Mal im Saarland, um ihn sowie meine Freunde und Bekannte zu besuchen“, sagt die 40-Jährige. Dazu gehört auch ihr Saarbrücker Kollege Kalibo, den sie als ihren Mentor bezeichnet.

Bundesweit bekannt wurde Amila im Jahre 2009 durch ihre Teilnahme an der Fernseh-Show „The Next Uri Geller“. Der Mentalist, der in den  70er Jahren vor laufenden Kameras unter anderem sehen gebliebene Uhren wieder  zum Ticken brachte und Besteck verbog, suchte damals einen Nachfolger. Die Wahl-Saarländerin sorgte mit ihrem missglückten Experiment für Schlagzeilen: Sie wollte sich aus einem verschlossenen Wassertank befreien und wurde in letzter Sekunde gerettet. Sieger der Casting-Show wurde dann zwar Jan Becker, der ebenfalls aus dem Saarland stammt. Doch Amila brachte der Zwischenfall viele Auftrittsanfragen ein.  

Unter anderem hatte die Künstlerin langfristige Engagements in Freizeitparks sowie auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen auf den Weltmeeren und Flüssen. 2016 war sie sogar für sechs Monate auf See. Zudem trat sie in diversen Theatern sowie auf Galas auf.  Von Korea über Las Vegas bis Italien verblüffte sie schon an vielen Orten der Welt mit ihrem magischen Können.

In Deutschland war sie in den vergangenen Jahren unter anderem in der TV-Sendung „Showdown der weltbesten Magier“ der Ehrlich Brothers zu sehen. Und auch im Ausland trat sie in verschiedenen Fernseh-Formaten wie der renommierten französischen Show „Le Plus Cabaret Du Monde“ auf, die ihr regelmäßige Engagements in Paris eingebracht hat. Speziell im TV zeige sie auch noch Großillusionen wie ihren Wassertank-Trick.

„Ansonsten habe ich mich inzwischen aber auf Close-Up- und Stand-Up-Zauberei spezialisiert“, erklärt Amila. Diese hätten nicht nur  den Vorteil, dass sie nun keinen Lkw mehr anmieten müsste, um ihre aufwendigen Requisiten zu transportieren. Sie habe auch richtig viel Spaß an diesen Formen der Magie gefunden und mag vor allem die Interaktion mit dem Publikum.

In ihrer Zeit im Saarland erlernte Amila nicht nur die Zauberkunst, sondern absolvierte auch eine Ausbildung in einem bodenständigen Beruf und ist Schreinerin: „Ich bin drei Jahre vom Saarbrücker Rastpfuhl nach Kaiserslautern zur Meisterschule gependelt“, sagt sie. Seit 2012 steht sie mit ihren Illusionen nicht nur selbst auf der Bühne, sondern baut auch für ihre Kollegen Sonderanfertigungen: „Selbst der Weltmeister der Zauberkunst hat bei mir schon etwas bestellt.“    

Die Pandemie hat auch der Wahl-Saarländerin viele berufliche Probleme bereitet. Da sie nicht auftreten konnte, fing die Schreinerin auch an, als Fitnesstrainerin zu arbeiten und Kurse zu geben. Für die Zukunft wünscht sich Amila, dass sich die Branche schnell von der Pandemie erholt. „Wir sind noch lange nicht da, wo wir 2019 mal waren“, steht für sie fest. Viele Leute seien noch immer nicht bereit, wieder in kleinere Theater zu gehen, in denen sie mit ihrer Close-Up-Show gerne auftritt. Doch gerade diese Häuser hätten es zurzeit dringend nötig, unterstützt zu werden.

Zumindest eine gute Seite hatte die Pandemie für sie aber: Während dieser Zeit ist nämlich ihr neues Duo-Projekt „Die Illusionistas“ mit ihrem Kollegen Marc Gettmann entstanden. „Wir haben uns schon 2004 auf dem Zauberfestival in St. Wendel kennen gelernt und sind seitdem befreundet“, sagt Amila und ergänzt schmunzelnd: „Ich saß damals in der Jury und habe ihn bewertet.“ Denn Gettmann gehörte zu den Teilnehmern des internationalen Wettbewerbs der Straßenzauberer.

Die beiden versprechen ihrem Publikum „wilde Magie“ und wollen unter anderem die Gedanken ihres Publikums lesen: „Die Show macht uns sehr viel Spaß“, sagt die 40-Jährige. Sie hätten sich schon oft gefragt, warum sie nicht früher auf den Gedanken gekommen sind, zusammen auf der Bühne zu stehen. Sie seien komplett unterschiedliche Charaktere und wohl das einzige gleichberechtigte zaubernde Paar in Deutschland. Denn normalerweise nehmen in dieser Branche die Frauen fast immer nur die Rolle der Assistentinnen ein.

 Marc Grettmann und Amila Lehnert sind „Die Illusionistas“.

Marc Grettmann und Amila Lehnert sind „Die Illusionistas“.

Foto: Die Illusionistas

Nun freut sich Amila darauf, mit ihrem Kollegen die noch ganz frische Show „Die Illusionistas“ am Freitag, 5. August, 19.30 Uhr, in der Eventlocation „Zum Hirsch“ in ihrer alten Heimat Saarbrücken aufführen zu können: „Ich war schon weltweit unterwegs, aber kurioser Weise wurde ich bisher noch nicht im Saarland gebucht“, überlegt sie. Bei ihren hiesigen Aufenthalten dürfe übrigens ein Dippelappes-Essen und ein Besuch des Staatstheaters nicht fehlen: „Mit dem fühle ich mich noch sehr verbunden“, sagt sie. Denn als kleines Mädchen schnupperte sie hier als Statistin die erste Bühnenluft.  Nun kehrt sie als international erfolgreiche Zaubererin mit ihrer Show ins Saarland zurück.

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