Saarbrücker Innenstadt Stadt will Fußgängerzone deutlich vergrößern
Saarbrücken · Fünf weitere Straßen im Gebiet um den St. Johanner Markt in Saarbrücken sollen bald für Autos tabu sein. Der Umbau soll 2022 beginnen.
Mehr Platz für Fußgänger, weniger Straßen für Autofahrer: Die Stadt will die Saarbrücker Fußgängerzone deutlich erweitern. Wie die Stadtpressestelle mitteilt, sollen künftig fünf weitere Straßen für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Auch die Flächen der vorhandenen Parkplätze sollen dann ausschließlich Fußgängern zur Verfügung stehen. Der Anlieferverkehr wird weiter möglich sein. Die Saarbrücker Fußgängerzone ist derzeit 16 000 Quadratmeter groß. Mit der Erweiterung käme eine Fläche von 9000 Quadratmeter dazu, sodass die neue Fußgängerzone eine Fläche von insgesamt 25 000 Quadratmetern hätte.
„Wir wollen mehr Raum für die Menschen in unserer historischen Altstadt“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU). Die Stadt plane deshalb, die Obertor-, Faß-, Türken- und Katholisch-Kirch-Straße für den Durchfahrtsverkehr zu sperren.
Die Pläne sehen vor, die Obertorstraße an der Kreuzung zur Bleichstraße und Mainzer Straße zu schließen. Die anderen vier betroffenen Straßen will die Stadt den Angaben zufolge mit absenkbaren elektrischen Pollern absperren. Die neu geschaffenen Flächen will die Stadt umgestalten und aufwerten.
Die Fürstenstraße, die zum Karstadt-Parkhaus führt, soll hinter der Zufahrt zum Parkhaus gesperrt werden und ab dieser Stelle einen neuen Belag bekommen. Wo überall die Stadt den Belag der Fußgängerzone ansonsten erneuern wird, ist noch unklar.
„Wir wollen, dass der Aufenthalt am und um den Markt noch angenehmer für die Menschen wird. Sie sollen sich in unserer historischen Altstadt auf einer größeren Fläche frei bewegen und das Angebot unserer Gastronomen und Händler noch ungestörter genießen können“, erklärt Conradt.
Um das Vorhaben umsetzen zu können, muss der Stadtrat einer Änderung des Bebauungsplans für die Flächen zustimmen. Conradt sagt: „Zu Beginn des kommenden Jahres wollen wir das Änderungsverfahren in den Stadtrat einbringen, der letztendlich über das Vorhaben entscheidet. Eine erste Information über die Grundzüge der Planungen ist kommende Woche im Verkehrsausschuss vorgesehen.“ Im Zuge des Bebauungsplan-Verfahrens werde die Stadtverwaltung die Bürger beteiligen. Es soll Informations-Veranstaltungen und Gespräche mit den betroffenen Anwohnern, den Gewerbetreibenden, Taxi-Unternehmen und sonstigen Anliegern geben. Oberbürgermeister Conradt hofft, auf diese Weise Lösungen für die wegfallenden Parkplätze und Zufahrtswege zu finden. Unklar sei derzeit noch, ob die Stadt die Informations-Veranstaltungen als Präsenz-Termine anbieten kann oder auf digitale Treffen umsteigen muss. Das hänge von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab.
Das Jahr 2021 werde im Zeichen der Planungen sowie der politischen und öffentlichen Diskussion stehen. Am Ende dieses Prozesses soll eine verlässliche Kostenkalkulation stehen. „2022 wollen wir die neue Fußgängerzone dann einrichten“, erklärt Conradt.