Zwei Saarbrücker Kliniken beschließen Zusammenarbeit

Saarbrücken · Das Klinikum Saarbrücken und die Caritas-Klinik auf dem Rastpfuhl wollen sich die Aufgaben im Bereich Frauenheilkunde teilen. Eine solche trägerübergreifende Zusammenarbeit soll Schule machen.

Um Doppelstrukturen abzubauen und um sich fachlich zu spezialisieren, haben das katholische Caritas-Klinikum Saarbrücken-Rastpfuhl sowie das kommunale Klinikum Saarbrücken auf dem Winterberg eine Zusammenarbeit in der Frauenheilkunde und der Geburtshilfe vereinbart. Künftig sollen auf dem Rastpfuhl sämtliche gynäkologischen Leistungen wie Operationen an Unterleib und Brust durchgeführt werden, während auf dem Winterberg die Früh- und Risikogeburten von Babys unter 1500 Gramm oder vor der 32. Schwangerschaftswoche versorgt werden. Der Caritas-Chefarzt Mustafa Deryal wird zusätzlich die Leitung der Fachabteilung auf dem Winterberg übernehmen. An beiden Häusern bleiben risikofreie Geburten möglich. Das gaben gestern die Geschäftsführungen der Klinken mit Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU ) und Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) bekannt.

"Wir überschneiden uns in rund 80 Prozent unseres Leistungsspektrums. Wir kämpfen um die gleichen Patienten", sagte der Geschäftsführer der Caritas-Trägergesellschaft (cts), Rafael Lunkenheimer. Frühchen vom Rastpfuhl seien bislang in Homburg versorgt worden. Die Kooperation steigere auch die Attraktivität für Ärzte, ins Saarland zu kommen. Gemeinsam könne man so mit Ausnahme der Reproduktionsmedizin eine Ausbildung auf Uniklinik-Niveau anbieten, ergänzte Susann Breßlein, Geschäftsführerin des Klinikums Saarbücken. Es müssten nicht mehr beide Häuser in allen Bereichen investieren, sondern könnten sich spezialisieren, was auch der Qualität zugute komme. Weitere Kooperationen seien möglich.

Die Politik begrüßte die Zusammenarbeit. "Der Kannibalismus unter den Krankenhäusern muss aufhören", sagte Bachmann. Sie hoffe, dass die Kooperation Vorbild für weitere Klinikträger ist. Britz erklärte, mit etwa 2500 Geburten pro Jahr gehöre das Perinatalzentrum auf dem Winterberg zu den zehn größten in Deutschland.

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