„Ziel- und Fluchtpunkt Saarbrücken“

Saarbrücken · 50 Jahre Städtepartnerschaft mit dem französischen Nantes, 40 Jahre mit dem georgischen Tbilissi – auch das wird beim Altstadtfest in viereinhalb Wochen gefeiert. Das Fest will sich abheben von den vielen Ess- und Trinkpartys im Land.

Wenn Feste - wie dieses Jahr in Brebach und Altenkessel - ausfallen, dann sei das nicht unbedingt etwas Schlimmes, es sei immer "auch eine Chance für einen Neubeginn", findet Oberbürgermeisterin Charlote Britz. Das Saarbrücker Altstadtfest, sagte sie gestern bei dessen Programmpräsentation, habe gezeigt, dass ein Fest sich neu ausrichten könne und neu aufblüht. Das allerdings ohne eine Pause. Das Altstadtfest, findet Britz, hat sich wegentwickelt von einem der vielen Ess- und Trinkfeste, hin zu einem Fest mit Niveau, einem Fest, bei dem sich auch die Bürger selbst einbringen können.

So wird in diesem Jahr nicht nur wieder viel Musik und ein umfangreiches Kinderprogramm geboten. Auf dem Kaltenbachplatz zwischen Markt und Rathaus will die Saarbrücker Fair-Trade-Initiative mit den Festbesuchern ins Gespräch kommen, über gerechten Welthandel, regionale Produkte und Zukungtsideen reden. Dabei sind die Saarbrücker Aktivisten am 18. Juli mit Initiativen in sieben anderen Städten auf allen Kontinenten verbunden, die an diesem Tag ebenfalls für eine gerechtere Welt werben, teilte Fair-Trade-Projektleiterin Fleurance Laroppe gestern mit.

Die Musik spielt aber wie in den vergangenen Jahren auf dem St. Johanner Markt, vor dem Staatstheater, im Hof der Stadtgalerie und auf der Wiese unterhalb der Musikhochschule. Wobei die Bühne auf dem Markt in diesem Jahr offen sein soll. Das heiße, erklärt Ulf Bächle vom Veranstaltungsteam der Stadt, dass die Bühne nicht wie bisher durch Vorhänge auf drei Seiten abgeschirmt, sondern die Künstler von allen Seiten zu sehen sind.

Die Bühne, sagt Bächle, sei "Ausdruck der Philosophie des Altstadtfestes": "Wir sind offen für vieles. Hier geht etwas ab." Die Musik, das Miteinander, die Bandbreite des Altstadtfestes, das alles solle Saarbrücken zum "Ziel und Fluchtpunkt" machen für Menschen, die etwas Besonderes suchen. Diese Sehnsucht solle auch das Plakat zum Fest ausdrücken: Menschen auf der Straße, der Brunnen auf dem St. Johanner Markt als Ziel in der Ferne.

Ein Ziel, das in diesem Jahr rund 1000 Bands gerne angesteuert hätten, sagt Norbert Küntzer, der fürs Musikprogramm zuständig ist. So viele Bands haben sich beworben. Chancen hatte kaum eine, denn zum einen hat Küntzer immer einige Gruppen im Blick, die Publikum aus ganz Deutschland anlocken, zum anderen wurden in diesem Jahr wegen der Jubiläumsfeierlichkeiten gezielt Gruppen aus den Partnerstädten Nantes und Tbilissi eingeladen.

> Seite B1: weiterer Bericht, weiterer Bericht folgt.

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