Wie schlau bin ich wirklich?

Saarbrücken · Mit einem Intelligenzquotienten (IQ) von 130 gilt man als hochbegabt. Ob sie zu diesem illustren Kreis gehören, wollen am Wochenende die Teilnehmer eines Intelligenz-Testes in der Jugendherberge wissen.

 Alexander Schwartz stellt sich der Herausforderung des IQ-Tests. Isabel Aragón hat ihn vor ein paar Jahren bestanden. Foto: Iris Maurer

Alexander Schwartz stellt sich der Herausforderung des IQ-Tests. Isabel Aragón hat ihn vor ein paar Jahren bestanden. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Alexander Schwartz (36) wirkt gelöst. Von Anspannung ist nichts zu spüren. Dabei hat der gelernte Fachinformatiker gerade versucht, geistige Hochleistung abzurufen. In dem einstündigen Test des Hochbegabtenvereins Mensa in Deutschland e.V. am Samstag in der Europa-Jugendherberge im Meerwiesertalweg konnten Interessierte für 49 Euro ihren Intelligenzquotienten (IQ) ermitteln lassen.Die magische Grenze liegt bei Erwachsenen bei einem IQ-Wert ab 130. Wer den erreicht, gilt nicht nur als hochbegabt, sondern zählt zu einer Minderheit: Gerade mal zwei Prozent erreichen den Wert. Ein IQ von 100 ist Durchschnitt, die Skala endet in Deutschland bei 145.

"Im Bus", sagt Schwartz, "auf dem Weg zum Test, hatte ich schon ein wenig Bammel. Man weiß nicht, was einen erwartet." Freunde hatten ihm vom ersten Mensa-IQ-Test in Saarbrücken berichtet. "Ich wollte einfach mal wissen, wo ich stehe", sagt er. Keine Angst, dass der IQ-Test schlechter ausfällt als erhofft? "Nein, denn es muss ja keiner erfahren", sagt er lachend. Nur seine Ehefrau und ein paar eingeweihte Freunde drückten die Daumen. "Ich liebe Denksport, Logikrätsel wie Sudoku, und ich hab' gestern noch einen Kurztest auf der Interseite von Mensa gemacht. Damit ich ungefähr weiß, was abgefragt wird", erzählt er weiter.

Viel verraten dürfen weder Schwartz, noch Testleiterin und Mensa-Mitglied Isabel Aragón (35). "Der Test ist streng geheim". . Auch ihren eigenen IQ-Wert verrät sie nicht, nur soviel: "Er liegt über 130." Vor neun Jahren hat Isabel Aragón den Mensa-Test in Kaiserslautern durchlaufen und ist seitdem Mensa-Mitglied. "Wir treffen uns wie andere Vereine auch zum Stammtisch. Reden über Alltägliches, aber nie über unseren IQ-Wert", sagt sie. "Wir sind weder elitär, noch eingebildet. Bei uns im Verein sind Hausfrauen, Arbeitslose, Künstler und Professoren. Bunt gemischt eben."

Deutschlandweit zählt Mensa rund 10 000 Mitglieder, weltweit 110 000. Im Saarland hat Mensa rund 65 Mitglieder; mehr als 80 Prozent davon sind männlich. Auch beim ersten Mensa-Test in Saarbrücken sind Männer in der Überzahl. Unter acht Teilnehmern ist nur eine Frau. "Männer sind wettbewerbsorientierter, haben Spaß, sich mit anderen zu messen. Frauen sind wesentlich bescheidener", weiß Aragón. Sie selbst habe den Test damals gemacht, weil sie gemerkt habe, dass sie schneller denkt als andere. "Zur Selbstbestätigung", sagt sie, "karrieremäßig hatte ich damals nicht viel zu bieten. Ich habe auch erst nach dem Mensa-Test-Ergebnis studiert. Internationales Tourismusmanagement. Der Test hat mir damals den Kick und das Selbstvertrauen gegeben", erinnert sich die 35-Jährige, die heute für das Controlling in einem Gastronomiebetrieb zuständig ist.

Und dann verrät sie doch einwenig über den Test. In vier Themenblöcke werden Sprachkompetenz, Kurzzeitgedächtnis, räumliches Vorstellungsvermögen und mathematisches Verständnis abgefragt. Etwa 70 Fragen mussten Alexander Schwartz und die anderen Teilnehmer beantworten. "Ich bin zufrieden, wie es lief. Nur bei dem Gedächtnisteil kam ich etwas ins Schlittern", sagt er. "Mal gucken, ob's gereicht hat." In spätestens drei Wochen, weiß er mehr. ceg

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