Wie die Elterninitiative krebskranker Kinder Betroffene und ihre Angehörigen unterstützt

Homburg · Im Schnitt erkranken 50 Kinder pro Jahr im Saarland an Krebs. Ihr Leben und das ihrer Familien ändert sich auf einen Schlag. Hilfe erfahren sie von der Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland.

Wenn das eigene Kind an Krebs erkrankt, ändert sich das Leben abrupt. Schwierige Entscheidungen, Pflege und Zuwendung rund um die Uhr und ein Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht machen alltägliche Dinge zu einem Kraftakt. Seit über 30 Jahren hilft die Elterninitiative krebskranken Kindern und deren Familien, diese schwierige Zeit zu meistern. In dem Verein mit 830 Mitgliedern engagieren sich derzeit 34 Ehrenamtliche.

Laut der Deutschen Krebshilfe erkranken in Deutschland jährlich etwa 1800 Kinder neu an Krebs, zirka 50 davon im Saarland . Heute könnten rund 80 Prozent aller jungen Patienten geheilt werden - bei einigen Krebsarten liegt die Heilungsrate sogar bei über 90 Prozent.

Um krebskranke Kinder und ihre Familien zu unterstützen, sammelt die Elterninitiative Spenden. "Viele Spender kennen und unterstützen unsere Arbeit schon jahrelang", erklärt der Schatzmeister Hans Fuchs, während er einen gerade eingetroffenen Scheck über 1000 Euro der Jugendfeuerwehr Nohfelden zeigt. "Die Jugendfeuerwehr spendet jedes Jahr, dies ist die 29. Spende, die wir erhalten haben", sagt Fuchs.

Dank der Spenden konnten der Verein und die dazugehörige Kinderkrebsstiftung Saar-Pfalz in den vergangenen Jahren Erfolge erzielen. Von nahegelegenen Wohnmöglichkeiten für die Familie über Treffen und Aktivitäten für Eltern bis hin zu Investitionen in die Forschung (unter anderem für eine Hirntumorstudie) sowie medizinische Ausstattung und Betreuung der Kinder bietet die Elterninitiative eine breit angelegte Hilfe. Als besonderer Meilenstein des Vereins gilt dabei die Unterstützung zur Errichtung des Kinderonkologie-Zentrums im Saarland im Jahr 2003 mit Chefarzt Professor Norbert Graf.

Schnelle Hilfe leistet der Verein mit seinem Projekt "Kindern Freude machen". "Mit diesem Projekt erfüllen wir den Kindern kleine Wünsche wie etwa eine CD, eine DVD oder ein Spiel, aber auch den letzten Herzenswunsch", erklärt Ina Ruffing, seit 26 Jahren Vorstandsmitglied. Seit zwei Jahren gibt es auch das Jugendnachsorgeprojekt "JuNa", das Jugendliche und junge Erwachsene unterstützt. Aber auch im schlimmsten Fall lässt der Verein die Eltern nicht im Stich, er steht ihnen mit einer Sterbebegleitung zur Seite. "Damit möchten wir den Eltern auch das Gefühl geben, dass sie alles für ihr Kind getan haben", erklärt Ruffing.

Der Vorstand arbeitet schon seit fast 30 Jahren zusammen, ein eingespieltes Team. "Natürlich gibt es Schicksale, die einem besonders nahegehen, an die man noch Jahre später zurückdenkt, aber man muss versuchen, damit abzuschließen", sagt der Vorsitzende Michael Schneider über seine Arbeit.

Ganz aktuell legt er die ersten Pläne für ein neues Projekt vor. Mit dem Bauvorhaben "Haus des Kindes und der Jugend" sollen die Nachsorge sowie bessere Wohnmöglichkeiten für die Familien unter ein Dach gebracht werden. kinderkrebshilfe-saar.de

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