Umdenken ist gut

In Dudweiler sind die Vereine, allen voran der Verkehrsverein, sauer auf die Saarbrücker Oberbürgermeisterin. Und sie machten ihrem Unmut diese Woche spürbar Luft.

Denn Charlotte Britz findet offenbar nicht die Zeit, sich mit einer Abordnung aus dem Stadtbezirk persönlich über die Sorgen der vielen Vereine zu unterhalten. Oder hat sie vielleicht keine Lust dazu? Die Begründung aus dem Saarbrücker Rathaus, dass vor einem Gespräch notwendige Umstrukturierungen und Änderungen, die sich aus dem Ende der Bezirksverwaltung ergeben, vom Amt für Zentrale Dienste und Ratsangelegenheiten koordiniert werden müssen, ist nachvollziehbar. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, warum die Koordination den Verantwortlichen keine Zeit lässt, sich persönlich mit den Vereinsvertretern zu treffen. Zumal die Abschaffung des Sonderstatus ja nicht über Nacht kam. Im Gegenteil: Es war genügend Vorlauf, den viel zitierten mündigen Bürger mit ins Boot zu nehmen. Aber noch ist es nicht zu spät, und vielleicht findet Charlotte Britz ja doch noch die Zeit, an dem für Juni anvisierten Treffen teilzunehmen.

In Sulzbach hat die Verwaltung den Bürger und seine demokratische Vertretung, den Stadtrat, sehr ernst genommen. Das Gremium hatte in Sachen Versteigerung des ehemaligen Schwesternhauses klare Grenzen gesetzt. Und die Verwaltung hat diese nicht überschritten, nicht einmal um 900 Euro. Denn das ist die Summe, die fehlte, um das marode Gebäude für 30 900 Euro in den Besitz der Stadt zu bringen. Rat und Verwaltung sollten mal überlegen, ob mehr Flexibilität hier nicht zielführender wäre.

Einen kleinen Erfolg verbuchen konnten diese Woche Verwaltung, Rat und Bewohner Friedrichsthals. Im Stadtgebiet werden die Decken von fünf Straßen saniert - und das zum Großteil auf Kosten des Landes. Denn dessen Innenministerium hat mal fünf gerade sein lassen und nicht auf dem 50-prozentigen Eigenanteil der Kommune an den Kosten bestanden. Und zwar wegen der schlechten Finanzlage Friedrichsthals. Nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder der Beginn eines Umdenkprozesses in der Landespolitik? Wir werden sehen.

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