Saar 05 rutscht auf Abstiegsplatz

Saarbrücken · Der Katzenjammer hilft nichts: Regionalliga-Absteiger Saarbrücken droht der Absturz in die Saarlandliga. Trotz einer dominanten Vorstellung verlor Saar 05 in Jägersburg mit 0:2 (0:0). Der erneute Abstieg wird immer mehr zum Thema.

 Jägersburgs Torschütze Max Wettmann (links) verliert das Kopfballduell gegen Saarbrückens Sampres Singh. Foto: Mischa

Jägersburgs Torschütze Max Wettmann (links) verliert das Kopfballduell gegen Saarbrückens Sampres Singh. Foto: Mischa

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In der Fußball-Oberliga hat Saar 05 Saarbrücken am vergangenen Samstag das Kellerduell beim FSV Jägersburg mit 0:2 (0:0) verloren. Der Regionalliga-Absteiger ist auf einen Abstiegsplatz gerutscht und belegt nun den drittletzten Platz. Am kommenden Samstag steht für die Saarbrücker das nächste Kellerduell an. Dann ist der Vorletzte Arminia Ludwigshafen ab 16.45 Uhr im Kieselhumes-Stadion zu Gast, der vier Punkte weniger hat.

Gäste geben den Ton an

Vor etwa 150 Zuschauern gaben die Gäste im Saarderby in der ersten Halbzeit den Ton an. Sieben Minuten waren gespielt, als der Ball bei einem Schuss von Saarbrückens Sascha Simon auf der Latte des Jägersburger Tors landete. Dann brachte Simon von der rechten Seite einen Eckball in die Mitte, wo Armend Haliti per Kopfball Jägersburgs Schlussmann Philip Luck zu einer Glanzparade zwang (24. Minute). Die Saarbrücker Lukas Feka (25.) und Athanasios Noutsos (35.) ließen weitere gute Torchancen aus.

"Wenn mir in der Halbzeit jemand gesagt hätte, wir holen einen Punkt, wäre ich zufrieden gewesen", sagt Jägersburgs Trainer Marco Emich. Bei seiner Mannschaft lief vor der Pause wenig zusammen. In der Offensive fand der FSV in den ersten 45 Minuten überhaupt nicht statt. Nach dem Wiederanpfiff schien das nun eingeschaltete Flutlicht bei der Heimelf sozusagen zur Erleuchtung beigetragen zu haben. Die Jägersburger spielten zielstrebiger nach vorne. In der 65. Minute traf Max Wettmann nach einem Freistoß von Steven Simon vom Elfmeterpunkt aus per Kopfball. Ausgerechnet der 26-Jährige war bei eingeschränkten Lichtverhältnissen per Kopfball erfolgreich - der Stürmer laboriert seit Mai an einer Augeninfektion und muss sich einer Hornhaut-Transplantation unterziehen. Und während sich die Gästespieler noch über den Rückstand ärgerten, schlugen die Jägersburger wenige Sekunden später erneut eiskalt zu. Simon hatte den Ball von der linken Seite weit in den Strafraum geschlagen, wo ihn der vier Minuten zuvor eingewechselte Murat Adigüzel mit einem langen Grätschschritt zum 2:0 im rechten Eck des Saarbrücker Tors unterbrachte (66.). Anschließend gelang bei Saar 05 Saarbrücken nichts mehr Konstruktives im Spiel nach vorne.

Bei den Gästen war großer Katzenjammer angesagt. "Das war heute der schwächste Gegner, gegen den wir bisher gespielt haben. Die Jägersburger sind in dieser Saison - glaube ich - noch nie so dominiert worden. Die wussten gar nicht, wo ihnen der Kopf steht", erklärt Saar-05-Trainer Timon Seibert, der ergänzt: "Wo ein Haufen Scheiße liegt, treten wir rein." Sein Bruder David erklärte: "Ich habe selten einen unverdienteren Sieg gesehen." Emich entgegnet: "Ob der Sieg nun verdient ist oder auch nicht, ist mir relativ egal." Denn seine Mannschaft überholte durch den Erfolg den Saar-Rivalen in der Oberliga-Tabelle und verließ einen Abstiegsplatz, den nun die Saarbrücker belegen.

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