Piazolo verspricht mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung

Homburg · Kleinere Center in der Innenstadt, größere Einbeziehung der Bevölkerung in die Stadtpolitik: das sind die Kernaussagen von Marc Piazolo, der sich am 25. Mai als Oberbürgermeister-Kandidat in Homburg zur Wahl stellen wird.

 Allianz-Vorsitzender Georg Weisweiler, OB-Kandidat Marc Piazolo und Allianz-Mitglied Manfred Fischer beim Empfang (v. l.). Foto: Reichhart

Allianz-Vorsitzender Georg Weisweiler, OB-Kandidat Marc Piazolo und Allianz-Mitglied Manfred Fischer beim Empfang (v. l.). Foto: Reichhart

Foto: Reichhart

Den Neujahrsempfang der "Allianz der Vernunft" am Donnerstagabend im gut besuchten Siebenpfeifferhaus nutzte Marc Piazolo, um seine politischen Ziele vorzustellen. Der grüne Politiker ist bekanntlich gemeinsamer Oberbürgermeister-Kandidat der Allianz, die sich aus mehreren Wähler- beziehungsweise Bürgerinitiativen zusammensetzt. Hauptthema Piazolos war die weitere Innenstadt-Entwicklung Homburgs - vor allem vor dem Hintergrund einer möglichen Center-Ansiedlung auf dem Enklerplatz. Piazolo: "Wir setzen auf einen moderaten Umbau des Einkaufsstandorts." Kleinere, offene Center auf dem Vauban-Carree und dem Enklerplatz sollen die Innenstadt stärken. Ein in sich geschlossenes ECE-Center sorge aber für Leerstände in der City, sei also nicht innenstadtverträglich. Vor dem Hintergrund eines zunehmenden Internethandels und auch der demographischen Entwicklung sei eine "offene Centerwahl" die richtige Rahmenbedingung.

Für die weitere Innenstadt-Entwicklung seien auch die Leistungsfähigkeit der Straßen im Citybereich sowie ein kundenfreundliches Parkleitsystem vonnöten. Die Prioritäten der Stadtpolitik seien derzeit nicht richtig gesetzt. "Warum steht das Parkhaus in der Altstadt immer noch nicht?", fragte der Oberbürgermeister-Kandidat, der einen Masterplan für die Stadt unter Einbeziehung der Bevölkerung forderte. Auch die Entwicklung der Stadtteile sei dabei wichtig und die Situation am Forum, wenn dort das Hallenbad dereinst wegfalle. In diesem Zusammenhang kritisierte Piazolo die Pläne zur Errichtung einer Kindertagesstätte an dieser Stelle. "An der stark befahrenen B 423 ist das nicht nachvollziehbar."

Homburg sei ein Industriestandort mit "starken Zahlen". "Aber gibt es auch eine Ansiedlungspolitik für Gewerbeansiedlungen, gibt es Ausgründungen?", wolle Piazolo wissen. Der Wissenschaftsstandort dürfe nicht durch die Schließung der Zahnmedizin geschwächt werden. "Wir brauchen mehr Studierende. Damit dies möglich wird, könnte die Stadt den bezahlbaren Wohnraum erhöhen, ebenso das Kultur- und Freizeitangebot." Auch das Land müsse noch einmal investieren. Im Fall seiner Wahl versprach der Kandidat transparente Entscheidungen mit mehr Bürgerbeteiligung. "Wir brauchen ein gläsernes Rathaus mit transparenten Ausschreibungsverfahren sowie einer Personalauswahl nach Fach- und Sachkompetenz." Er kritisierte die derzeit Handelnden, die "unsere Gelder über HPS ausgeben. Jahr für Jahr würden die Strompreise erhöht, um den Schattenhaushalt von HPS zu erhöhen".

Homburg benötige für die Zukunft mehr Individualität auf dem Einkaufssektor, mehr Attraktivität für junge Familien mit einem guten Kita- und Schulangebot sowie stadtnahem Wohnen - "eine attraktive Stadt für Studierende wie für Ältere". In der Kommunalpolitik spiele Parteipolitik eine untergeordnete Rolle. Deshalb werde er als Einzelbewerber bei den OB-Wahlen antreten und nicht auf einer Liste einer Partei oder Wählergemeinschaft. So wolle er sich als OB seine Unabhängigkeit bewahren.

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HintergrundDer Vorsitzende der "Allianz der Vernunft", Georg Weisweiler, kündigte beim Neujahrsempfang an, aus der FDP auszutreten. Er habe sich dazu entschieden, auf einem Listenplatz der Allianz für die Homburger Stadtratswahlen zu kandidieren, die Parteistatuten der FDP ließen keine andere Möglichkeit zu. Weisweiler forderte die Landesregierung auf, die "Finger von der Zahnmedizin wegzulassen". Mit einer Schließung stehe das Uniklinikum in Homburg auf dem Spiel. Er schlug vor, das Land Rheinland-Pfalz an den Kosten zu beteiligten, da viele Pfälzer das UKS-Lehrangebot nutzten. pn

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