Lesen mit Lampenfieber

Saarbrücken · Fünf Sechstklässler aus dem ganzen Saarland waren angetreten, um sich im Vorlesen zu messen. Am Ende setzte sich mit Joschua Becker ein passionierter Leser durch, der gerne „in eine andere Welt eintaucht“.

 Sie gaben ihr Bestes beim Vorlesewettbewerb: Nico Gleichmann, Monique Kitzinger, Landessieger Joschua Becker, Jason Lenard und Lara Spengler. Foto: christina Korb-Völke

Sie gaben ihr Bestes beim Vorlesewettbewerb: Nico Gleichmann, Monique Kitzinger, Landessieger Joschua Becker, Jason Lenard und Lara Spengler. Foto: christina Korb-Völke

Foto: christina Korb-Völke

Normalerweise lesen im Saarländischen Künstlerhaus in Saarbrücken Autoren aus ihren Werken vor. Am Mittwoch sah das ein wenig anders aus. Denn an diesem Tag standen die Kinder im Mittelpunkt. Sechstklässler saarländischer Förderschulen kämpften beim Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels um den Landessieg.

Der kleine Jason war bereits ein paar Minuten vorher da und saß schon mal Probe an dem bereit gestellten Tisch mit Leselämpchen. Allerdings waren nicht alle Teilnehmer, die zuvor bereits den Schulsieg errungen hatten, im Künstlerhaus erschienen. Vier Kinder fielen aus unterschiedlichen Gründen aus, sodass sich letztendlich nur fünf junge Leser ans Pult setzten, um in der ersten Runde einen selbstgewählten Text und anschließend einen fremden Text vorzulesen: Joschua Becker von der Pallotti-Schule in Neunkirchen , Nico Gleichmann von der Schule am Ludwigsberg in Saarbrücken, Monique Kitzinger von der Hofschule in Friedrichsthal-Bildstock, Jason Lenard von der Siebenpfeiffer-Schule in Homburg-Erbach und Lara Spengler von der Erich-Kästner-Schule in Lebach.

"Ihr müsst nicht nervös sein, ein bisschen Lampenfieber gehört dazu, das ist normal", beruhigte Klaus Feld, Geschäftsführer des Landesverbandes des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels die Schüler. Tatsächlich machten alle Kinder ihre Sache gut. Nachdem alle Teilnehmer ihre Texte vorgetragen hatten, zog sich die fünfköpfige Jury zurück, um zu beraten, wer gewinnen würde. Bewertet wurden Lesetechnik, Text-Gestaltung, -Interpretation und -Auswahl. Nach 20 Minuten stand der Sieger fest: Joschua Becker setzte sich gegen seine Mitstreiter durch. Joschua ist ein passionierter Leser : "Beim Lesen kann man in eine andere Welt eintauchen. Mir macht das Spaß."

Unterstützt wurde der Landeswettbewerb von Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD ). Alle Kinder erhielten Teilnehmer-Urkunden und ein Buch. Sieger Joschua erhielt zusätzlich 150 Euro für die Klassenkasse. Alle Schulen, die am Vorlesewettbewerb teilgenommen haben, werden außerdem in einer Feierstunde des Bildungsministers als "Lesende Schulen" ausgezeichnet.

Der Vorlesewettbewerb zählt zu den Klassikern der Leseförderung. Er findet bereits seit 1959 statt.

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