Ein Herz als Kissen für Brustkrebspatientinnen

Homburg · Herzförmige Kissen können nach Brustkrebsoperationen helfen, Druck von der Narbe zu nehmen und Schmerzen zu lindern. Bei einer Aktion in der Frauenklinik Homburg fertigten Hobby-Näher über 250 solcher Kissen an.

 Die Aktion „Herzkissen“ des Vereins der Hobbykünstler um den Höcherberg in der Homburger Frauenklinik stieß auf eine unerwartet hohe Resonanz. Foto: Bernhard Reichhart

Die Aktion „Herzkissen“ des Vereins der Hobbykünstler um den Höcherberg in der Homburger Frauenklinik stieß auf eine unerwartet hohe Resonanz. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Ein voller Erfolg war die Aktion "Herzkissen für Brustkrebspatientinnen" des Uniklinikums Homburg, zu der der Verein der Hobbykünstler um den Höcherberg vor Kurzem eingeladen hatte. Aufgerufen waren alle, die eine Nähmaschine besitzen, damit umgehen können und zudem auch noch Lust und Laune hatten, etwas Gutes zu tun. Ziel der Aktion sei es, "dass Frauen nach einer Brustkrebsoperation ein Herzkissen zur Verfügung gestellt werden kann", erzählte Sandra Bauer, Vorsitzende des Vereins der Hobbyfreunde.

Genäht wurden die Kissen mit längeren Ohren, um sie bequem unter den Arm zu klemmen. Die Kissen sollen helfen, die Schmerzen der Brustkrebspatientinnen nach einer Operation zu lindern, aber ihnen auch ein wenig Trost zu spenden, so Sandra Bauer. "Ein Super-Erfolg, der unsere Erwartungen weit übertroffen hat", freute sich Mitorganisatorin Gaby Kullmann über die große Resonanz bei dieser Hilfsaktion: "Wir sind auch ganz stolz", fügte sie mit Blick auf die hohe Zahl der Akteure, unter ihnen auch Medizinstudenten, hinzu. Wer nicht nähen konnte, stopfte die Kissen mit Füllwatte aus.

Und so herrschte im Flur im Dachgeschoss der Frauenklinik ein geschäftiges Treiben. Die Teilnehmerinnen ließen die Nadeln der Nähmaschinen fliegen und fertigten Herzkissen in allen Farben an. "Ich habe von der Aktion in der Zeitung gelesen und mich zum Mitmachen entschlossen" , betonte Monika Schneider-Kunz, welche für den Schnitt der Herzkissen zuständig war. Dabei war auch der künftige Landrat Theophil Gallo, der ein Kissen nach dem anderem ausstopfte: "Eine wichtige Sache, auf diese Art betroffenen Menschen zu helfen", stellte er das Engagement "einer funktionierenden Gemeinschaft" heraus.

Dem Verein der Hobbykünstler sei es gelungen, auch andere in diese Aktion einzubinden. Jüngste Teilnehmerin war die sechsjährige Emma Matthias, welche sich einen schönen Motivstoff ausgesucht hatte: "Ich schenke das Kissen kranken Kindern", erzählte die Schülerin der Schillerschule Frankenholz. "Eine supertolle Sache", lobte Professor Erich Solomayr, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde, das Engagement aller Akteure. Für die betroffenen Patientinnen bedeute ein solches Kissen in der Phase nach der OP eine Erleichterung. Die Kissen würden unter der Achsel getragen, um den Druck von der OP-Narbe zu nehmen, den Wundschmerz zu lindern und mögliche Blockaden des Lymphflusses zu verhindern, erklärte Solomayr, der auch ein Kissen ausgestopft und zugenäht hatte.

Am Ende wurden 204 Herzkissen für Erwachsene als Spende für Betroffene im Brustkrebszentrum am UKS Homburg übergeben. Gleichzeitig gingen 50 Kissen in die Onkologie-Kinderstation. "Zusätzliche Lagerungskissen für die Betten sind immer gut", betonte Kinderkrankenpfleger Erik Wagner.

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