Drogensüchtiger muss für Raubüberfall fast drei Jahre in Haft

Saarbrücken · Mit den Schlüsseln der Freundin hat ein 29-Jähriger Mann den Tresor ihres Arbeitgebers ausgeräumt. Außerdem soll er mit einem Komplizen einen Raubüberfall auf eine Bäckereifiliale verübt haben.

Das Landgericht Saarbrücken hat jetzt einen 29 Jahre alten Mann zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Die Vorwürfe lauteten auf Raub und zwei Mal Diebstahl . Den Raub leugnete der Angeklagte , die Diebstähle räumte er ein.

Zu dem Raubüberfall berichtete eine Bäckerei-Verkäuferin als Zeugin, dass sie am Tag des Überfalls Frühdienst hatte. Bereits vor sechs Uhr früh sei die Filiale geöffnet. Als sie noch mit dem Backen beschäftigt gewesen sei, seien zwei Männer erschienen, ein großer kräftiger und ein kleinerer. Der Große habe schwarze Handschuhe getragen, er hielt darin einen Gegenstand, den sie für ein Messer gehalten habe.

"Wir machen nicht viel Federlesen, geben Sie die Kasse her!", sei sie aufgefordert worden. Nach anfänglichem Sträuben habe sie die Kasse geöffnet. Der Mann habe zirka 200 Euro aus der Kasse genommen und zu seinem Begleiter gesagt: "Siehst du, so einfach geht das".

Der Angeklagte war am Vorabend der Tat der Polizei aufgefallen, weil er in Saarlouis Drogen gegen Alkohol eintauschen wollte. Die Personenbeschreibung, welche die Verkäuferin lieferte, passte genau auf ihn.

Die beiden Diebstähle betreffen zunächst das Wegnehmen der Geschäftsschlüssel aus der Handtasche einer Freundin. Die Frau hatte bei ihm übernachtet und als sie zur Toilette war, durchwühlte er ihre Tasche. Mit Hilfe der Schlüssel gelang ihm der zweite Diebstahl in den Geschäftsräumen ihres Arbeitgebers. Der Tresorschlüssel befand sich ebenfalls am Bund, dazu ein Transponder mit dem die Alarmanlage des Tresors deaktiviert werden konnte. Die Beute von fast 2300 Euro teilte er sich mit einem Komplizen und gab das Geld für Drogenkäufe aus.

Mit dem Urteil von zweidreiviertel Jahren blieb das Gericht deutlich unter dem Antrag der Staatsanwältin, die auf vier Jahre plädiert hatte.

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