Ich arbeite gerne mit Kindern, und ich mag Kinderchöre ", erklärt Mauro Barbierato lächelnd seine neue Stelle als Leiter des Kinderchors des Saarländischen Staatstheaters. Sein Name verrät, dass der junge Mann mit den blonden Haaren und blauen Augen nicht von hier stammt. "Ich bin in Padua geboren, in Italien", sagt er. Im Leben des Mauro Barbierato war gar nicht immer klar, dass er mal als Musiker und Dirigent arbeiten würde. "In Padua habe ich zuerst Biologie studiert, das Studium sogar mit einem Bachelor abgeschlossen." Aber die Musik ließ ihn, der schon früh Orgel gespielt hat, nicht los. "Ich habe mich im Jahr 2007 dann doch dazu entschieden, Musik zu studieren. Daher bin ich nach Mailand gegangen, und habe dort Dirigieren gelernt und das Studium ebenfalls mit einem Bachelor abgeschlossen", erzählt er weiter. Allerdings war es schwierig, danach eine geeignete Stelle zu finden. Und so beschloss er im Jahr 2009, Italien zu verlassen. "Ich habe mir in ganz Europa verschiedene Konservatorien angeschaut, auch in London und Stockholm. Aber meine Wahl fiel dann auf Mannheim . Ich wollte dort bei Professor Georg Grün studieren", erzählt Mauro Barbierato. Überraschend ist, dass er damals noch kein Wort Deutsch sprach, heute die Sprache aber akzentfrei beherrscht. "Ich habe sofort Kurse besucht, und immer nur Deutsch gesprochen. Ich wollte die Sprache lernen", erklärt er. Bis September 2012 blieb Mauro Barbierato in Mannheim , dann zog er nach Saarbrücken. "Mein Professor hat an die Hochschule für Musik Saar gewechselt, und ich bin ihm gefolgt. Ich wollte weiter bei ihm studieren", erklärt er. Mittlerweile ist Mauro Barbierato seit knapp zwei Jahren in Saarbrücken und mag das Leben hier. "Die Stadt ist gemütlich und hat auch musikalisch sehr viel zu bieten." Außerdem hörte er schon früh, dass am Theater in Saarbrücken ein neuer Dirigent für den Kinderchor gesucht wurde. "Nach einer Probe im letzten Jahr wurde ich direkt genommen. Zuerst haben wir den Kinderchor zu zweit geleitet, der Chorleiter Hans-Joachim Hofmann und ich. Das war gut, denn es war ein sanfter Übergang für die Kinder. Ab der nächsten Spielzeit leite ich den Kinderchor allein!", berichtet Mauro Barbierato, der mittlerweile auch die Chorgemeinschaft Concordia Sulzbach dirigiert. Einen Kinderchor zu leiten ist nicht ganz leicht, denn die Kinder sind unterschiedlich alt. Manche der 40 Kinder des Chors sind neun Jahre alt, andere 16 Jahre. "Ich arbeite aber gerne mit Kindern. Das geht gut. Und man darf Kinder nicht unterschätzen, denn die Kinder, die hier singen, wollen arbeiten. Die wollen ernsthaft singen und auf die Bühne", erklärt der Chorleiter . Daher ist es Mauro Barbieratos Ziel, dass sein Kinderchor in Zukunft nicht nur auf der Bühne des Theaters singt, sondern dass er auch selbstständige Konzerte gibt und an Wettbewerben teilnimmt. "Die Kinder fordern das ein, sie möchten professionell arbeiten. Außerdem sind sie sehr begabt - und Spaß haben wir alle sowieso dabei", erklärt Mauro Barbierato und lacht.

Die nächste Aufführung mit dem Kinderchor ist die Wiederaufnahme der Oper "Die Gärtnerin der Liebe" am Mittwoch 8. Oktober. Weitere Termine unter www.theater-saarbruecken.de .