Kinderbetreuung Neue Kitas Schlag auf Schlag

Saarbrücken · Saarbrücken füllt mit einer Riesen-Anstrengung die Lücken bei der Kinderbetreuung. 29 Millionen Euro fließen in den nächsten Jahren in den Neu- und Ausbau von Kitas.

 Die erste Schaufel beim Spatenstich in Ensheim gehörte den Kindern. Bis Jahresende bekommt die Kita Wickersberg einen Erweiterungsbau.

Die erste Schaufel beim Spatenstich in Ensheim gehörte den Kindern. Bis Jahresende bekommt die Kita Wickersberg einen Erweiterungsbau.

Foto: Heiko Lehmann

Die Landeshauptstadt macht nun richtig ernst, wenn es um den Nachwuchs geht. Bis 2021 sollen in Saarbrücken 1750 neue Kita- und Krippenplätze entstehen. Davon realisiert allein  die Stadt 635 Plätze, der Rest entsteht bei freien Trägern wie etwa  den Kirchen. Los ging es am Montag mit dem Spatenstich für den Erweiterungsbau der Kita Wickersberg in Ensheim. Am Wochenende soll für den Neubau der Kita auf der Folsterhöhe der nächste Spatenstich folgen.

„Der Anbau in Ensheim und der Neubau auf der Folsterhöhe erfolgen in Modulbauweise. Diese Bauweise hat eine sehr hohe Qualität und geht sehr schnell. Wir können beide neuen Einrichtungen noch in diesem Jahr schlüsselfertig übergeben“, sagte Saarbrückens Baudezernent Heiko Lukas beim Spatenstich in Ensheim. Ebenfalls in diesem Jahr soll die Kita „In den Hanfgärten“ in Burbach neu gebaut werden. Die Kita auf der Rußhütte soll wieder in Betrieb genommen werden, und bis zum Jahr 2021 sollen drei weitere neue Kitas in Brebach, Klarenthal und Dudweiler gebaut werden.

29 Millionen Euro gibt die Stadt Saarbrücken in den kommenden drei Jahren für Neu- und Erweiterungsbauten aus. Für die freien Träger der Kita- und Krippenplätze haben das Land, der Regionalverband und die Stadt ein attraktives Angebot entwickelt. „Investitions- und Personalkosten werden zu 100 Prozent von Land, Regionalverband und Stadt ausfinanziert. Bei den Sachkosten beteiligt sich die Stadt mit 15 Prozent“, sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.

Die Stadt stellte beim Spatenstich in Ensheim ein Fünf-Punkte-Programm für die Kitas vor. Die Punkte eins und zwei sind die Neu- und Erweiterungsbauten bis 2021. Punkt 3: In Zusammenarbeit mit dem Land, der Stadt und den freien Trägern werden kreative Ansätze entwickelt, um schnellstmöglich weitere Kita- und Krippenplätze zu schaffen. Hierzu waren Mitarbeiter der Stadt bereits in Saarbrücken unterwegs, um Leerstände auszumachen, in denen Groß-Tagespflegestellen für Kinder unter drei Jahren eingerichtet werden können.

Punkt 4: Die Landeshauptstadt möchte stärker mit den freien Trägern kooperieren. Aktuelle Planungen sehen vor, dass bei den freien Trägern zusätzlich 185 Krippen- und 339 Kindergartenplätze neu geschaffen werden. Als fünften Punkt sieht das Kita-Ausbauprogramm weitere Maßnahmen Dritter vor. Wenn neue Wohnungen entstehen, soll künftig mitbedacht werden, wie durch begleitende Maßnahmen neue Kita-Plätze entstehen können. So ist beispielsweise geplant, in das künftige, neue Wohngebiet in der Großherzog-Friedrich-Straße in Saarbrücken (ehemaliges Citroën-Gelände) eine Kita zu integrieren. „Die Zahl der Kinder in Saarbrücken wächst: Allein im vergangenen Jahr kamen 2900 Kinder in der Landeshauptstadt zur Welt, 2017 waren es noch 2759. In enger Abstimmung mit dem Regionalverband und den freien Trägern entwickeln wir Lösungen, die möglichst schnell greifen. Unser gemeinsames Ziel ist, beste Rahmenbedingungen für Familien zu schaffen“, sagte die Oberbürgermeisterin weiter.

Das Angebot ist auch dringend nötig. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, fehlen im aktuellen Kalenderjahr offiziell 963 Kindergartenplätze und 477 Krippenplätze in der Stadt. Dies sind allerdings keine absoluten Zahlen, da viele Eltern ihre Kinder bei mehreren Kitas anmelden, um einen Platz zu bekommen.

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