Prozess wegen Mordversuchs in Saarbrücken Angeklagter gibt Messerangriff auf Studenten zu

Wegen versuchten Mordes und vorsätzlicher Körperverletzung an einem Studenten aus dem afrikanischen Gabun steht seit Montag ein 24-Jähriger vor dem Landgericht Saarbrücken. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mann Heimtücke und niedrige Beweggründe vor.

Prozess wegen Mordversuchs nach Messerangriff auf Student in Saarbrücken
Foto: BeckerBredel

Weil der Angeklagte bei der Tat unter Drogeneinfluss gestanden haben soll, geht die Anklage von verminderter Schuldfähigkeit aus.

Mit den Worten „Du bist schwarz, du sollst sterben“ sei der Deutsche im Juni an einer Bushaltestelle in Saarbrücken auf sein Opfer zugegangen und habe den 26-Jährigen mit voller Wucht mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Mehrfach soll der Angeklagte die Worte wiederholt und dabei versucht haben, dem Studenten mit einem Messer am Hals und Oberkörper tödliche Verletzungen zuzufügen. Dem Angegriffenen gelang es, den Stichen auszuweichen.

Vor Gericht schilderte der Student, dass er seit dem Angriff, bei dem ihm die Nase gebrochen wurde, in psychologischer Behandlung sei und Schlaf- und Konzentrationsprobleme habe. Die anstehende Master-Arbeit im Fach Interkulturelle Kommunikation habe er daher noch nicht schreiben können.

Der Angeklagte konsumiert nach eigenen Angaben regelmäßig Drogen. Über seinen Verteidiger ließ er erklären, dass er den Geschädigten tatsächlich „ohne Vorwarnung und ohne erkennbaren Grund“ geschlagen und sinngemäß auch die vorgeworfenen Äußerungen gemacht habe. Dabei sei der Zeuge hingefallen. Aus Angst, dass sich dieser körperlich wehren könnte, habe er sein Messer genommen - allerdings nicht, um ihn zu verletzen, sondern um ihn einzuschüchtern.

Das Urteil könnte am Donnerstag (5.11.) fallen.

Ausführlicher Bericht folgt

(dpa)
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