Moderne technik Wenn es beim Lichtanschalten nach Schwefel riecht

Ist das Ende nah, wenn man mit Maschinen redet? Nicht unbedingt.

 Martin Rolshausen

Martin Rolshausen

Foto: SZ/Robby Lorenz

Als ich am Wochenende dabei war, meine, wie es in der Bedienungsanleitung stand, „Steckdose kennenzulernen“, hörte ich die Pferde der apokalyptischen Reiter schnauben. Diese Steckdose, so kam es mir vor, war ein Bote des Weltuntergangs. Ein paar Meter weiter lauerte das Auge des Sturms: Alexa. Alexa ist ein digitaler Assistent. Man kann ihr zum Beispiel sagen, dass sie Musik spielen soll, dann macht sie das. Oder man kann ihr Fragen stellen. Sie durchsucht dann in Sekundenbruchteilen das Internet nach einer Antwort. Manchmal erklärt sie so die Welt. Manchmal sagt sie einfach: „Das weiß ich nicht.“ Ich habe solche Geräte bei anderen Leuten schon gesehen. Und ihre Freude daran erlebt. Aber ich dachte immer: Das Ende ist nahe, wenn wir Menschen uns solcher Technik ausliefern. 

Und nun rede ich selbst mit Alexa. Wegen dieser Steckdose. In der steckt das Kabel einer Lampe, deren Ein/Aus-Schalter etwas umständlich zu erreichen ist. Die Steckdose wird nun übers Internet von Alexa gesteuert. Wenn wir jetzt diese Lampe an- oder ausschalten wollen, müssen wir uns nicht mehr verrenken, sondern nur noch sagen: „Alexa, mach das Licht an.“ Oder eben aus. Das ist klasse, auch wenn es nach apokalyptischem Schwefel riecht.

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