Mörderjagd im Museum Studenten machen Historisches Museum zum Tatort

Saarbrücken · Angehende Eventmanager von der Saar-Uni inszenieren spannende Verbrecherjagd und lösen damit eine Aufgabe.

 Hier stellen Teilnehmer an der von Studenten inszenierten Mörderjagd  einer der Darstellerinnen eine Frage. Sie verkörpert die Täterin, die schließlich im Historischen Museum verhaftet und abgeführt wird.

Hier stellen Teilnehmer an der von Studenten inszenierten Mörderjagd  einer der Darstellerinnen eine Frage. Sie verkörpert die Täterin, die schließlich im Historischen Museum verhaftet und abgeführt wird.

Foto: Tobias Ebelshäuser

Was passiert eigentlich nachts im Museum? Studenten fanden eine spannende Antwort. Das war Teil ihrer Ausbildung.  Sie sind im Eventmanagementkurs an der Universät des Saarlandes, geleitet von Julian Blomann. Zwei Semester lang entwickelte der Kurs das Projekt  und verwirklichte es dann mit Schauspielern im Museum.

Das Geschehen um ein Verbrechen, Verdächtige und Motive ist stark angelehnt an das Brettspiel „Cluedo“, bei dem die Mitspieler herausfinden müssen, wer das Opfer auf dem Gewissen hat, wo und mit welcher Waffe die Tat geschehen ist. Die Mimen erweckten dafür am Samstag  Personen zum Leben, um die es in den Ausstellungen des Historischen Museums geht. Und „Museumspersonal“, also ein Nachtwächter, war mit von der Partie.   Heraus kam eine wilde Jagd von sieben Teams nach dem Mörder, ein Wettlauf gegen die Zeit und durch die  Ausstellungen des Historischen Museums am   Schloss.

Alles beginnt damit, dass eine Praktikantin namens Lisa hereinstürmt und aufgebracht berichtet, ihr Kollege, Praktikant Eric, sei ermordet worden. In zwei Stunden müsse sie das Museum schließen. Bis dahin müsse sie wissen, welcher der Museumsbewohner für die schreckliche Tat verantwortlich ist.

Wer bei der Täterjagd im Museum mitmacht, bekommt zusätzliche Punkte, wenn er das Mordmotiv herausfindet. Jeder hat dabei eine begrenzte Anzahl an Zügen. Je weniger Züge ein Team  braucht, desto mehr Punkte bekommt es.  Jedem der Verdächtigen dürfen pro Zug vier Fragen gestellt werden, allerdings nur über die anderen Museumsbewohner. Auch lügen dürfen die  von Schauspielern verkörperten „Verdächtigen“ nicht.

Die neun „Verdächtigen“ sind Ausstellungen zugeordnet. Zum Beispiel der Soldat Clemens Oberstadt aus der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg. Oder der Unternehmer Dietrich Hässling, der vor den Gemälden der Kaiser herumstolziert und gern mal die Spielteilnehmer beleidigt.

Schnell stellt sich heraus, dass nicht viele Spielfiguren den Praktikanten Eric vermissen. „Der hatte Dreck am Stecken“, sagt Nachtwächter Lorenz. Er habe ihn beobachtet, wie er Briefe  von Viktoria Hässling gestohlen hat. Genau wegen dieser Briefe verachtet der arrogante Unternehmer Dietrich den Praktikanten Eric.  Viktoria ist  seine Frau, und die besagten Schreiben  sind wohl Liebesbriefe gewesen. Signiert wurden sie mit dem verräterischen Buchstaben E. E wie Eric? Es sei eine Schande, schimpft Dietrich, dass sich ein so junger Mann an der  Ehefrau eines anderen vergreift. Dietrich Hässling hatte also ganz offensichtlich ein uraltes Motiv, Dietrich zu ermorden: die Eifersucht.

Doch Moment mal: Das Initial „E“ trägt noch jemand. Tänzerin Elizabeth, die die ganze Nacht im Fünfziger-Jahre-Raum die Hüften kreisen lässt. Den Hobby-Detektiven fällt schnell auf, wie sehr auch die fesche Tänzerin von Viktoria Hässling schwärmt. Viktoria selbst fällt es ebenso schwer, sich zu beherrschen.

Als sie über Elizabeth spricht, rutscht ihr der Kosename „Lizzy“ raus, bevor sie sich rasch korrigiert. Also eine Affäre zwischen Elizabeth und Viktoria? Doch wie passt das mit dem Tod Erics zusammen? Ganz einfach. Eric hat die Briefe gestohlen um Elizabeth mit der Drohung zu erpressen, die Affäre zwischen den beiden Frauen auffliegen zu lassen. Deswegen hat Elizabeth ihn schließlich mit der Laterne am roten Sandsteinturm des  Saarbrücker Schlosses erschlagen. Mit dem Tathergang konfrontiert, gesteht Elizabeth.  Nachtwächter Lorenz und Bergmann Horst führen sie ab. Die anderen Museumsbewohner lassen sie am Ende der studentischen Mörderjagd mit dem Fazit ziehen: Ganz sauber war dieser Eric auch nicht.

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