Das Frühjahr war im Köllertal wärmer als üblich

Eiweiler. Im Gegensatz zum meteorologischen Sommeranfang war der meteorologische Frühling 2012, der am 1. Juni zu Ende ging, im Köllertal sonnig, warm und trocken. Mit einem Temperaturmittel von 10,1 Grad verlief das Frühjahr im Vergleich zur Norm um 1,6 Grad "zu warm" und war damit das viertwärmste Frühjahr meiner Messreihe (seit 1987) an meiner Wetterstation in Eiweiler

 Der Mai war im Köllertal so gewitterreich wie schon lange nicht mehr: An acht Tagen blitzte und donnerte es. Foto: Patrick Pleul/dpa

Der Mai war im Köllertal so gewitterreich wie schon lange nicht mehr: An acht Tagen blitzte und donnerte es. Foto: Patrick Pleul/dpa

Eiweiler. Im Gegensatz zum meteorologischen Sommeranfang war der meteorologische Frühling 2012, der am 1. Juni zu Ende ging, im Köllertal sonnig, warm und trocken. Mit einem Temperaturmittel von 10,1 Grad verlief das Frühjahr im Vergleich zur Norm um 1,6 Grad "zu warm" und war damit das viertwärmste Frühjahr meiner Messreihe (seit 1987) an meiner Wetterstation in Eiweiler.Allerdings waren die Frühlingsmonate von unterschiedlicher Witterung geprägt: Auf einen überaus sonnigen, extrem warmen und trockenen März folgte ein kontrastreicher, launischer April sowie ein ebenso wechselhafter Mai, in dem die Eisheiligen noch mit Spätfrost überraschten. Außerdem traten in den Monaten April und Mai oft markante Temperatursprünge zwischen warm und kalt auf.

Mit neun Sommertagen gab es mehr als doppelt so viel Tage wie üblich, an denen die magische 25- Grad-Schwelle überschritten wurde. Und seit immerhin 14 Jahren war ein Frühjahr nicht mehr so gewitterreich wie diesmal, denn an acht Tagen blitzte und donnerte es. So häufig wie selten zuvor kam es auch zu Graupel- und Hagelschauern.

Die Sonnenscheindauer erreichte mit 549 Stunden ein Plus von 14 Prozent.

Nachdem schon das vorangegangene Frühjahr sehr trocken war, so fiel auch in diesem Frühling insgesamt zu wenig Niederschlag. Mit einer Regensumme von 164 Litern pro Quadratmeter hatte sich ein Defizit von einem Viertel aufgebaut, was hauptsächlich auf den mit nur 19 Litern äußerst regenarmen März zurückzuführen ist. April und Mai lagen dagegen im Soll.

Dank dreier sehr stabiler Hochdruckgebiete herrschte Bilderbuch-Frühling im März der Superlative, der mit mittleren 7,7 Grad bei einem Wärmeüberschuss von 3,1 Grad zum wärmsten März der Messreihe wurde - er zählt in Mitteleuropa sogar zu den wärmsten, trockensten und sonnigsten der vergangenen 100 Jahre. An sechs Tagen wurde die 20-Grad-Marke überschritten - auch ein neuer Rekordwert für Eiweiler. Dem schönen März folgte ein typischer April mit charakteristischem Wechsel von Regen- und Graupelschauern, Wolken und Sonne bei häufigen Nordwestlagen. Ende April gab's einen eindrucksvollen Temperatursprung: Innerhalb von zwei Tagen stieg das Thermometer von 9 Grad am 26. auf 27,6 Grad am 28. April.

Im Mai blieb es nahezu unverändert wechselhaft. Gleich zu Monatsbeginn stürzten mit einer Tagesmenge von 35 Liter auf den Quadratmeter gewaltige Wassermassen vom Himmel. Die Temperaturen fuhren permanent Achterbahn mit uns. Zur Monatsmitte machten sich die Eisheiligen noch mit Frost und Reif bemerkbar, als am Morgen des 17. (Christi Himmelfahrt) mit null Grad der späteste Frost meiner Messreihe aufgetreten war. Erst das letzte Monatsdrittel brachte dem Mai schließlich die Wende zu sonnigem Frühsommerwetter. Und unterm Strich kann man jedenfalls nicht sagen, dass der Frühling nicht abwechslungsreich gewesen wäre. jh

Foto: SZ

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