Podiumsdiskussion Kann Denkmalschutz die Bäder im Saarland retten?

Saarbrücken · Eine angeregte Diskussion über das Bädersterben im Saarland gab es am Donnerstagabend, zu der die Stiftung Baukultur Saar eingeladen hatte. Früh wurde klar: Die Bäder unter Denkmalschutz zu stellen, ist ein zweischneidiges Schwert, wie der Leiter des Landesdenkmalamtes Georg Breitner sagte.

 Das Totobad am Tag der Eröffnung. Foto: Niklas Folz

Das Totobad am Tag der Eröffnung. Foto: Niklas Folz

Foto: Niklas Folz

Einerseits würde dies für bedrohte Bäder wie das Saarbrücker Schwarzenbergbad die Rettung bedeuten. Andererseits könnten die damit einhergehenden Auflagen die normale Nutzung einschränken. „Ich gehe nicht schwimmen wegen der Architektur“, sagte da selbst der Fachmann.

Angesprochen auf mögliche Finanzhilfen durch das Land verwies Innenminister Klaus Bouillon (CDU) wiederholt auf die Zuständigkeit der Kommunen. Diese müssten endlich realistische Preise verlangen. Überhaupt besäße das Saarland mehr Wasserfläche als der Bundesschnitt, das Vorhandene reiche aus.

Dem widersprach Marc Groß vom Vorstand der DLRG und brachte die lange Wartelisten für Schwimmkurse in die Diskussion. „Ich würde jedem empfehlen, schon bei der Geburt des Kindes einen Kurs zu buchen – dann steigt die Chance, dass es mit sechs Jahren schwimmen kann“, fasste er sarkastisch zusammen. Seit Jahren sinke bei den unter Vierzehnjährigen die Zahl derer, die sicher schwimmen können – eine Gefahr, die auch Jutta Dick vom Förderverein Freibad Wallerfangen unterstrich. Das Bädersterben in Kombination mit dem immer heißeren Klima führe zu mehr „Wildbaden“ an unüberwachten Stellen. Für schlechte Schwimmer könne das tödlich enden.

Am Ende der Diskussion blieb das Gefühl: Eigentlich wollen alle dasselbe, nur eine Lösung – in Form von dringend benötigter Finanzspritzen – hat niemand parat.

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