Modische Möpse und Senfhunde

SO KANN’S GEHEN · Michèle Hartmann macht sich ihre Gedanken über den Zeitgeist und knurr- und bellfähige Wesen.

Aus Griechenland haben die Kinder diesen Hund importiert, aus dem traumhaft schönen Land husch, husch ins Dudweiler Körbchen. Das neue Herrchen sagt, das Tier sei ein Senfhund. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass modische Trends selbst an Hunden nicht vorüberziehen? Das liegt vielleicht daran, dass man sich an Autos sattgesehen hat. Dass sie als Statussymbol nicht mehr taugen. Dann eben ein Hund, sofern er gesteigertes Interesse bei Zweibeinern weckt. Nehmen wir mal den Mops. Der macht sich mittlerweile ganz schön mopsig auf der Straße und im Wald. Ein echter Modehund, könnte man meinen. Klein, rund, gemütlich, ziert er so manches Eigenheim und wird bewundert. Und wenn eine in der westlichen Welt bekannte Partynudel einen verhuschten wie klapprigen Chihuahua im ,,Schnerrtäschje" mit sich führt, dann muss man den vielleicht auch haben.


Die meisten bell- und knurrfähigen Wesen allerdings, die einem begegnen, sind die Mischlinge. Und schon sind wir beim Senfhund. Der ist auch ein Mischling, und so gibt jeder beim Spaziergang seinen Senf dazu. Insofern man zu ergründen sucht, welche Rasse da mit wem was hatte.

Dem Senfhund kann's egal sein, er passt in kein Schema und in keine Handtasche. Er freut sich, dass er in Dudweiler ein schönes Leben führt. Und dankt es mit großem Appetit. Was will man mehr?

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