Sitterswald. Bunte Lichterketten durchdringen und erleuchten den Mühlenwald in Sitterswald. Kinder spielen oder verkaufen auf einem Kinderflohmarkt ihre alten Spielsachen. Auf der großen Waldbühne singt der Männerchor Obere Saar, eine Singgemeinschaft der Männergesangsvereine (MGV) aus Sitterswald, Auersmacher und Kleinblittersdorf. Erwachsene unterhalten sich und treffen alte Freunde und Bekannte. "Das ist jedes Jahr so auf dem Waldfest. Im Vorfeld lädt man seine Verwandten ein, und auf dem Fest trifft man viele Gesichter aus fast schon vergessener Zeit. Das sind immer wieder tolles Erlebnisse", erzählt Rudi Ranker, der Pressewart des MGV Sitterswald. Zum 57. Mal ist das Waldfest des Männergesangsvereins Sitterswald in vollem Gange. Mehrere Hundert Menschen tummeln sich rund um das vereinseigene Waldhaus Unter ihnen ist auch Wilhelm Ludt. Er war schon beim ersten Waldfest dabei und kann sich bei seinen Erinnerungen den ein oder anderen Lacher nicht verkneifen. "Das allererste Waldfest war noch etwa 400 Meter weiter im Wald. Damals hatten wir nur zwei Stromleitungen und mussten uns abends entscheiden, ob wir Licht haben wollten oder Musik vom Plattenspieler. Beides ging nicht", erinnert sich Ludt, der bei allen 57 Festen half und heute die gute Seele des Vereins ist. "1952 musste das Fest ausfallen. Damals grassierte im Saarland die Kinderlähmung, und es durften keine Feste gefeiert werden. Ansonsten war jedes Jahr seit der Gründung des Vereins ein Waldfest", so der 75-jährige Wilhelm Ludt, eines von 150 Mitgliedern des MGV Sitterswald. 80 von ihnen helfen beim Waldfest und versuchen den ein oder anderen Euro für den Verein zu erwirtschaften. "Allein von den Mitgliedsbeiträgen könnten wir finanziell nicht überleben. Wir sind auf Feste und Spenden angewiesen", erzählt Rudi Ranker. In Eigenleistung hat der Verein das Waldhaus gebaut. Und genau dort steigt jedes Jahr das große Waldfest des MGV. leh