Heusweiler-Holz Bekannt für Industrie- und Landschaftsbilder

Heusweiler-Holz · Der Holzer Kunstmaler Karl Haus wäre an diesem Donnerstag 100 Jahre alt geworden. Schon als Kind begann er zu zeichnen.

 Karl Haus Ende der 1980er Jahre vor einem seiner Werke.

Karl Haus Ende der 1980er Jahre vor einem seiner Werke.

Foto: Wunderlich

An diesem Donnerstag, 16. September, jährt sich der Geburtstag des überregional bekannten Holzer Kunstmalers Karl Haus zum 100. Mal. Die Saarbrücker Zeitung erinnert an einen Menschen, der sich vor allem durch Industrie- und Landschaftsbilder einen Namen gemacht hat.

Karl Haus wurde am 16. September 1921 in Holz – heute ein Ortsteil von Heusweiler – geboren und ging dort auch zur Schule. Sein Vater war Bergmann, die Mutter Hausfrau. Karl Haus hatte zwei Brüder, Helmut und Rudi, und eine Schwester, Irene. Der ältere Bruder fiel im Krieg. Die Eltern betrieben eine kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb. Schon früh zeigte sich seine Neigung zum Zeichnen und Malen, auf jedem Papierschnitzel, der ihm in die Hände fiel, probierte er sein Talent aus. Nach dem Volksschulabschluss 1935 machte er eine Ausbildung als Maschinenarbeiter in einer Schreinerei und wurde mit 18 zum Reichsarbeitsdienst, anschließend zur Wehrmacht eingezogen. Im Kriegsgeschehen wurde Karl Haus mehrfach verwundet. Bei einem Aufenthalt in einem Münchner Lazarett porträtierte er seine Kameraden und begann zu schnitzen. Und als er in Metz im Krankenhaus lag, lernte er den Maler Drees kennen, der ihn in die Kunstmalerei einführte.

1946 heiratete Karl Haus seine Marianne, mit der er zwei Töchter bekam, Karin und Ute. Unmittelbar nach Kriegsende und der Rückkehr nach Holz hatte Karl Haus mit der Aquarell- und Ölmalerei begonnen. In einer Saarbrücker Firma, die Karteisysteme herstellte, fand er eine Anstellung, malte jedoch in jeder freien Minute.

Er zeichnete erste Landschaftsbilder und Stillleben, seine bevorzugten Motive waren allerdings die Welt der Arbeit, die Schwerindustrie und das bäuerliche Leben. Von 1947 bis 1948 ging Karl Haus bei der Saarbrücker Bildhauerin Anna Betzner-Zenner in die Lehre, besuchte Bildhauerkurse, traf sich mit anderen Malern und vervollkommnete seine Technik. Beruflich wechselte er zunächst in die Saarbrücker Kunsthandlung Weber, wo er als Einrahmer tätig war. Danach war er als Vergolder von Rahmen und als Restaurateur in der Saarbrücker Galerie van Hees und bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1979 als Zeichner beim Landesvermessungsamt des Saarlandes beschäftigt.

Über den Schiffweiler Kunstmaler Walter Bernstein, den Haus als „wichtigsten Menschen“ für sein Schaffen bezeichnete, kam er zur Industriemalerei. Seine Arbeiten erfuhren große Aufmerksamkeit. Einige seiner Industriemotive waren zeitweise in der Modernen Galerie in Saarbrücken ausgestellt. Weitere Bilder hängen heute in zahlreichen Foyers und Büros saarländischer Unternehmen.

Seine bekanntesten Werke sind die Heimatmotive „Schampels Haus“, „Altes Rosenhaus“ oder „Kolze Sepp“ sowie die Abteikirche in Tholey, das Forsthaus Neuhaus oder die Urigsmühle an der Blies. Ein ganz besonderes Bild haben seine Töchter posthum der CDU-Regionalverbandsfraktion geschenkt: ein Porträt von Konrad Adenauer, dem ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland.

Es fand einen Platz im Fraktionssaal der CDU im Saarbrücker Schloss. Der Grund für diese Schenkung dürfte die Mitgliedschaft von Karl Haus in der CDU Holz gewesen sein.

 Ein Bergmannsbauer, gemalt von Karl Haus.

Ein Bergmannsbauer, gemalt von Karl Haus.

Foto: Archiv Saarbrücker Zeitung

Im Mai 2006 verließ Karl Haus seinen Heimatort Holz und zog in ein Seniorenwohnheim nach Namborn, wo sich bereits seine Frau Marianne aufhielt. Karl Haus verstarb in Folge mehrerer Schlaganfälle am 25. Mai 2007 und wurde auf dem Friedhof in Holz beigesetzt.

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