Auf den Spuren seines Vaters

Holz · Er fährt ein Auto, das älter ist als er, und trotzdem sorgt er bei der saarländischen Rallye-Meisterschaft für Aufsehen. Kai Stumpf liegt auf Rang zwei und tritt in die Fußstapfen seines Vaters Willi.

 Der Holzer Rallye-Fahrer Kai Stumpf weiß, wo es langgeht. Mit seinem 28 Jahre alten BMW liegt er auf Rang zwei der saarländischen Rallye-Meisterschaft. Foto: Jacobs

Der Holzer Rallye-Fahrer Kai Stumpf weiß, wo es langgeht. Mit seinem 28 Jahre alten BMW liegt er auf Rang zwei der saarländischen Rallye-Meisterschaft. Foto: Jacobs

Foto: Jacobs

Kai Stumpf zählt mit seinen 26 Jahren noch zu den jüngeren Rennfahrern im saarländischen Rallye-Zirkus. Dennoch sorgt der Holzer bei der diesjährigen saarländischen ADAC Rallye-Meisterschaft (SRM) für mächtig Furore.

Nach fünf von sieben Läufen liegt Stumpf auf dem zweiten Platz des Gesamtklassements. Auf die Frage, ob nun sogar der Gewinn der Saarlandmeisterschaft möglich sei, reagiert er zurückhaltend: "Man muss einfach anerkennen, dass die Konkurrenz bärenstark ist. Sollte ich es doch schaffen, würde auch das Glück eine große Rolle spielen". Mit Martin Brack hat Stumpf einen mehr als erfahrenen Beifahrer an seiner Seite. Brack, der aus Landsweiler stammt, lotst mittlerweile schon seit über 30 Jahren vom Beifahrersitz aus die Fahrer über die Rennstrecke. Aktuell liegt er in der Beifahrerwertung sogar auf dem ersten Platz.

Stumpf entdeckte bereits früh das Interesse am Motorsport. Im zarten Alter von 15 Jahren nahm er zum ersten Mal Platz im Rallye-Auto, damals noch als Beifahrer im Rennwagen seines Vaters. 2014 startete Kai Stumpf erstmals selbst als Fahrer bei der SRM und beendete diese prompt auf Platz fünf und erreichte zudem den zweiten Platz in der Juniorwertung. Im darauffolgenden Jahr verbesserte er dieses Ergebnis und beendete die Meisterschaft auf dem dritten Platz. Momentan ist er also auf dem besten Weg in die Fußstapfen seines Vaters Willi zu treten. Willi Stumpf ist in der Rallye-Szene weit über die Grenzen des Saarlands hinaus bekannt und gewann selbst gleich zweimal die Saarlandmeisterschaft sowie einmal die Saar-Pfalz-Meisterschaft.

Mittlerweile hat er sich als Fahrer weitestgehend von der Rennstrecke zurückgezogen und unterstützt nun seinen Sohn tatkräftig. Egal ob als Zuschauer an der Rennstrecke oder beim Schrauben an seinem Rennwagen, Sohn Kai kann sich jederzeit voll und ganz auf die Unterstützung seines Vaters verlassen.

Hauptberuflich hat Kai Stumpf ebenfalls täglich mit Autos zu tun, denn er ist gelernter Kfz-Mechatroniker. Meistens geht es für ihn nach der Arbeit direkt weiter in die Garage, wo dann fleißig an seinem Rennwagen, einem 220 PS starkem BMW E30 (Baujahr 1988) getüftelt wird. Da es ein nahezu unmögliches Unterfangen ist, mit einem Wagen, der fast schon Oldtimer Status genießt, den modernen und teils deutlich leistungsstärkeren Rennwagen von Mitsubishi oder BMW auf der Rennstrecke Paroli zu bieten, ist die Leistung von Stumpf umso höher einzuschätzen.

Für die Zukunft hat der 26-Jährige noch große Ziele: Zunächst möchte er in der laufenden Saison Platz zwei in der Fahrerwertung verteidigen. Damit würde er den größten Erfolg seiner noch jungen Karriere feiern. Zudem wird Stumpf im kommenden Jahr 2017 erstmals bei einem Lauf der deutschen Rallye Meisterschaft an den Start gehen, bei der er sich dann mit den besten Rallye-Fahrern Deutschlands messen darf.

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