155 Stufen bis zur grandiosen Aussicht

Heusweiler · Erstmals seit vier Jahren können Besucher wieder die Aussicht vom 80 Meter hohen Schachtgerüst in Heusweiler-Dilsburg genießen. Die Führungen übernimmt der Verein für Industriekultur und Geschichte.

 Ein herausragendes Bauwerk in Heusweiler ist das 80 Meter hohe Schachtgerüst der ehemaligen Grube Dilsburg. Von oben kann man eine herrliche Fernsicht über das Köllertal genießen. An diesem Samstag ist das wieder einmal möglich. Foto: Iris Maurer

Ein herausragendes Bauwerk in Heusweiler ist das 80 Meter hohe Schachtgerüst der ehemaligen Grube Dilsburg. Von oben kann man eine herrliche Fernsicht über das Köllertal genießen. An diesem Samstag ist das wieder einmal möglich. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Die Geburtsstunde schlug am 14. Januar 2006. Damals gründeten Erwin Dahlem ("Festus"), Josef Altmeyer, Rainer Ziebold, Helmut Bund, Manfred Schmidt , Karl Heinz Janson, Arnold Klein, Willi Bild und Hans-Joachim Schmidt den Verein für Industriekultur und Geschichte Heusweiler-Dilsburg. "Im Nachgang zu dem Fest 600 Jahre Dilsburg", sagt Janson, damals wie heute Vorsitzender. Aber mit einem Unterschied: Der Zusatz Heusweiler-Dilsburg ist aus dem Vereinsnamen verschwunden. "Nach dem zu Beginn dieses Jahres erfolgten Zusammenschluss mit dem Riegelsberger Verein Heimatstube-Museum sind wir mittlerweile weit über Dilsburg hinaus aktiv", konkretisiert Janson.

Schriftenreihe mit 34 Bänden

"Ziele unseres Vereins sind vor allem der Erhalt und die Pflege der denkmalgeschützten Objekte industrieller Vergangenheit. Hier denken wir vor allem an das alte Dilsburger Stollenmundloch, an dessen Sanierung sich einige heimatkundlich interessierte Bürger beteiligt haben." Mit diesen Worten hat die Saarbrücker Zeitung im Februar 2006 Janson zitiert. Darüber hinaus wolle sich der Verein mit der Geschichte der industriellen Revolution im 19. und 20. Jahrhundert in unserer Region beschäftigen. Und das tat er denn auch.

Der Verein kann stolz sein auf seine Schriftenreihe "Beiträge zur Regionalgeschichte ". Band 34 ist gerade erschienen und dem zehnjährigen Bestehen des eigenen Vereins gewidmet. Wichtige Ereignisse im Köllertal hat der Verein maßgeblich mitgestaltet. Janson nennt Beispiele: 200 Jahre Schloss Bietschied, der 100. Jahrestag der Eröffnung der Köllertalbahn im Jahr 2011, den Ausbau der Saarbahnstrecke bis Lebach, der Abschied vom Steinkohlenbergbau in der Region im Jahr 2012.

Als erfolgreiches Projekt der Zusammenarbeit von Geschichtsvereinen und Privatpersonen der Region wertet Janson das Köllertaler Jahrbuch, dessen erster Band für 2012/2013 erschien. Inzwischen sind vier Ausgaben auf dem Markt. Der Verein hat weitere Ideen und Karl Heinz Janson einen Wunsch: "Mittelfristiges Ziel ist es, die reichhaltige Geschichte des Köllertales in einem ansprechenden Regionalmuseum darzustellen."

 Der letzte reguläre Köllertalbahn-Zug verließ Heusweiler am 27. September 1985. Zur Köllertalbahn brachte der Verein für Industriekultur und Geschichte ein Buch heraus. Archivfoto: Karl Heinz Janson

Der letzte reguläre Köllertalbahn-Zug verließ Heusweiler am 27. September 1985. Zur Köllertalbahn brachte der Verein für Industriekultur und Geschichte ein Buch heraus. Archivfoto: Karl Heinz Janson

 Im historischen Gewand führte Karl Heinz Janson (links) 2010 als armer Bauer Besucher um und durch das Schloss Bietschied. Anlass war die Feier 200 Jahre Schloss Bietschied. Archivfoto: Andreas Engel

Im historischen Gewand führte Karl Heinz Janson (links) 2010 als armer Bauer Besucher um und durch das Schloss Bietschied. Anlass war die Feier 200 Jahre Schloss Bietschied. Archivfoto: Andreas Engel

Zunächst lädt der Verein für Industriekultur und Geschichte zu seinem, wie er es nennt, "Tag des offenen Denkmals am Schacht Dilsburg" ein: an diesem Samstag, 6. August, von 14 bis 18 Uhr. Halbstündige Führungen mit Aufstieg auf das Schachtgerüst bietet er an, Rostwurst und Getränke gibt's im Festzelt. Außerdem ist dort eine Broschüre zur Geschichte der ehemaligen Grube Dilsburg erhältlich. Zu beachten ist: der Aufstieg ist Personen ab zwölf Jahren gestattet. Kinder ab sechs Jahren dürfen in Begleitung von Mama oder Papa die 155 Stufen erklimmen und die grandiose Aussicht genießen.

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