So hohe Schulden wie noch nie zuvorFreie Bahn für zwei große Photovoltaik-Anlagen

Großrosseln. Der Großrosseler Haushalt für das Jahr 2010 ist unter Dach und Fach. Am Mittwochabend gab der Gemeinderat dem Haushaltsplan der Verwaltung grünes Licht. Jetzt muss noch die Kommunalaufsicht zustimmen. Die aktuellen Zahlen sind schnell genannt: Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten steigen auf knapp acht Millionen Euro

Großrosseln. Der Großrosseler Haushalt für das Jahr 2010 ist unter Dach und Fach. Am Mittwochabend gab der Gemeinderat dem Haushaltsplan der Verwaltung grünes Licht. Jetzt muss noch die Kommunalaufsicht zustimmen. Die aktuellen Zahlen sind schnell genannt: Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten steigen auf knapp acht Millionen Euro. Erträgen von 10,6 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 13,8 Millionen Euro gegenüber; das jahresbezogene Defizit beläuft sich somit auf über 3,2 Millionen Euro. "Das ist eine Zahl, die es in Großrosseln noch nie gab", betonte Bürgermeister Peter Duchene (Foto: hj). In den vergangenen drei Jahren konnte die Verwaltung noch einen jahresbezogen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. In geringeren Steuereinahmen und sinkenden Schlüsselzuweisungen des Landes sieht der Verwaltungschef Gründe für die Verschärfung der Lage. Gleichzeitig seien die Ausgaben, wie etwa die Regionalverbandsumlage und die Energiekosten, gestiegen. Über eine Million Euro werden in diesem Jahr in den Bau der neuen Feuerwache Süd fließen, die am Hirschelheck in Naßweiler entstehen soll. Außerdem soll in den Sportplatz des SV Naßweiler und die Alte Schule in Emmersweiler investiert werden. 25 000 Euro reserviert die Gemeinde für Projekte, die vom europäischen Leaderprogramm gefördert werden. Und auch in Zeiten der Krise müssen die Fußballvereine nicht auf einen Zuschuss zu den Energiekosten verzichten. "Wir müssen uns Gedanken über Sparpotentiale und Einnahmeerhöhungen machen", betonte Duchene. Der Finanzplan für die nächsten fünf Jahre prognostiziert keine Besserung der Lage. Vor diesem Hintergrund schlug CDU-Fraktionschef Helmut Heins (Foto: bub) die Einführung eines Runden Tisches vor. Jörg Dreistadt, Vorsitzender der SPD-Fraktion (Foto: Dreistadt), forderte, dass die "wenigen Maßnahmen", die 2010 geplant sind, "zügig und konsequent" von der Verwaltung umgesetzt werden. Die CDU stimmte dem Haushaltsentwurf schließlich mit "Bauchschmerzen" zu, die SPD gab "schweren Herzens" grünes Licht. Einige Gemeinderatsmitglieder enthielten sich der Stimme bei der Verabschiedung des Ergebnishaushalts. Gerhard Laggai von den Freien Wählern (Foto: bub) stimmte sogar dagegen - Laggai, Ortsvorsteher von Dorf im Warndt, zeigte sich enttäuscht, dass kein Projekt in seinem Gemeindebezirk vorgesehen ist. Der Finanzhaushalt, der Stellenplan und die Haushaltssatzung wurden ohne Gegenstimme verabschiedet.Großrosseln. Einstimmig schuf der Gemeinderat die baurechtlichen Voraussetzungen für die Errichtung von zwei großen Photovoltaikanlagen im Bereich ehemaliger Bergbauflächen auf Großrosseler Gebiet. Auf der Tagesanlage des einstigen Bergwerks Warndt in Karlsbrunn plant Investor Albert Winzent ein Solarfeld, auf der ehemaligen französischen Schachtanlage Merlebach-Nord in St. Nikolaus baut die Firma Mosolf Solar Power. Das Unternehmen hat seine Photovoltaikpläne ausgeweitet. Die Fläche, die zusätzlich zur Gewinnung von Solarenergie genutzt werden soll, reicht von dem an die Schachtanlage grenzenden Feldweg bis zum Birkenhof in Naßweiler. tan

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