Rollstuhlfahrer stoßen auf Probleme

Dorf im Warndt. Uwe Prior (Foto: bub), der Behindertenbeauftragte der Gemeinde Großrosseln, war am Wochenende gemeinsam mit Ortsvorsteher Gerhard Laggai mit seiner "Liste der offenen Probleme" in Dorf im Warndt auf Tour. Erste Kritik gab es bereits an der Mehrzweckhalle, die bereits in drei Wochen wieder Wahllokal sein wird

Dorf im Warndt. Uwe Prior (Foto: bub), der Behindertenbeauftragte der Gemeinde Großrosseln, war am Wochenende gemeinsam mit Ortsvorsteher Gerhard Laggai mit seiner "Liste der offenen Probleme" in Dorf im Warndt auf Tour. Erste Kritik gab es bereits an der Mehrzweckhalle, die bereits in drei Wochen wieder Wahllokal sein wird. Dort gibt es zwar eine Rampe, das heißt aber noch lange nicht, dass Rollstuhlfahrer problemlos in die Halle kommen. Denn erstens ist kurz vor der Rampe ein Bürgersteig. Der ist zu hoch für einen Rollstuhl. Oben fehlt eine Plattform, auf der Rollstuhlfahrer manövrieren können und das muss sein, weil die Türklinke fast unerreichbar ist. Optimal wäre ein elektrischer Türöffner und ein ebener Platz, wo der Gehbehinderte wartet, bis die Tür offen steht. Im nahe gelegenen Park fällt erstmals der Firmenname Curamed. Die beabsichtigt nach Aussage von Ortsvorsteher Laggai, sich in der Dorfmitte niederzulassen. Und die Firma bringe dann etwa 40 Prozent Rollstuhlfahrer mit. "Deswegen wäre ein behindertengerechter Ort im Interesse der Gemeinde", so Laggai. Doch schon im Park gibt es Probleme. Absperrgitter, die Mopedfahrern die Durchfahrt versperren sollen, sind auch für Rollstühle und Kinderwagen ein Hindernis. Auch Einkaufen ist für Gehbehinderte im Warndtdorf nicht leicht. Metzgermeister Martin Roth: "Wenn wir jemanden mit Rollstuhl oder Rollator vor dem Geschäft sehen, geht eine Verkäuferin hinaus und bedient die Leute vor der Ladentür." Optimal ist diese Lösung nicht, denn auch diese Kunden würden sich gerne von der Auslage der Wurst- und Fleischtheke zum Kauf inspirieren lassen. Roth überlegt jetzt, eine Anstell-Rampe anzuschaffen. Eine Rampe ist jedoch nicht die Lösung aller Probleme, sondern kann selbst Gefahren schaffen, wie wenige Meter weiter deutlich wird. Dort wurden falsche Fliesen verwandt. Sie bringen bei Nässe erhebliche Sturzgefahr. Auch der Zebrastreifen an der Karlstraße ist nicht gut durchdacht. Rollstuhlfahrer haben keine Chance, auf den Bordstein zu kommen und müssen abseits des Zebrastreifens ein Stück in die Karlstraße rollen, um von dort aus wieder auf den Bürgersteig zu kommen. Wer am Friedhof nicht aufpasst, wird sogar eingeschlossen. Denn die Tür geht nach innen auf und damit sie nicht offen bleibt - wegen der Wildschweine - zieht sie ein so genannter Faulenzer gleich wieder zu. Hier könnte eine neue Türkonstruktion helfen: Eine Pendeltür und ein so genanntes Walzenschloss.

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