Dann werden sie immer mutiger

Dudweiler · Reiten lernen, Pferde striegeln, Stall ausmisten, füttern: All das steht auf dem Programm beim Ferienkurs in Dudweiler. Eine Zweitauflage beim Reit- und Fahrverein gibt's in der letzten Urlaubswoche.

 Die Teilnehmer des Ferienkurses hatten sehr viel Freude im Umgang mit den Pferden. Foto: Thomas Seeber

Die Teilnehmer des Ferienkurses hatten sehr viel Freude im Umgang mit den Pferden. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Mit einem kräftigen Ruck schwingt sich die zwölfjährige Louisa aufs Pferd. Kurz steigt die Anspannung bei ihr. Vor dem Losreiten hatte sie die meiste Angst. Doch es klappt, Pferd Charly setzt sich in Bewegung und lässt sich von der kleinen Reiterin lenken. Selbst als sie sich nach dem Hufkratzer strecken muss und dann nur noch eine Hand zum Festhalten hat, läuft alles wie am Schnürchen. "Das ist schon ganz schön anstrengend, alleine zu reiten und dabei zu balancieren, aber es lohnt sich", erklärt Louisa.

Angst, dass sie dabei vom Pferd fallen könnte, hatte sie aber sowieso nicht. "Erst wenn man vom Pferd fällt ist man ein richtiger Reiter", sagt die Zwölfjährige überzeugt. Außerdem wisse sie ja, wie sie sich dann verhalten muss: "Ganz klein machen und abrollen und danach wieder aufs Pferd, sonst verliert man das Vertrauen."

Auch die anderen Kinder im Ferienkurs des Reit- und Fahrverein Dudweiler-Sulzbachtal sind da nicht ängstlich. Und das obwohl die Schulpferde richtig groß sind. "Ich bin sogar schon mal vom Pferd gefallen", erzählt die zehnjährige Jana, "umso größer das Pferd ist, umso sicherer ist es. Da hat man mehr Zeit, die Arme richtig zu machen und den Kopf einzuziehen."

Während des einwöchigen Kurses ist aber niemand vom Pferd gefallen, schließlich hat Lehrerin Vanessa Weidenfeld auf ihre 32 Schützlinge gut aufgepasst und alle Übungen so aufgebaut, dass auch Neulinge mitmachen können. Dementsprechend werden die Kinder am ersten Tag erst einmal geführt, und an den folgenden Terminen schaffen sie es dann schon an einer langen Leine - einer sogenannten Longe - zu reiten.

"Für die Kleinen ist das erst mal ein Erlebnis, und sie werden dann immer mutiger", erzählt Weidenfeld. Viele der Kursteilnehmer sind aber auch Wiederholungstäter. "Ich bin schon zum dritten Mal hier und finde es richtig schön", sagt Louisa, "ich gehe auch in die Reitstunde, aber hier im Kurs hat man viel Zeit und lernt richtig viel, auch wenn die Theorie oft dieselbe ist." Im Ferienkurs wird nämlich nicht nur geritten, die Kids lernen auch etwas über die verschiedenen Pferderassen, die Gangarten der großen Vierbeiner, wie sie sich in der Nähe der Tiere verhalten müssen und was sonst noch so zu deren Versorgung dazugehört. "Den Stall ausmisten macht mir nicht so viel Spaß, aber wir dürfen die Pferde auch verpflegen und ihnen Möhren mitbringen - das ist schön", erzählt die zehnjährige Anna-Lena. So werden die kleinen Pferdenarren innerhalb des Ferienkurses nicht nur zu kleinen Reitprofis, sondern wissen auch genau, was sonst noch wichtig ist. "Die Box muss hell und luftig sein, mit Stroh ausliegen und dem Pferd entsprechend groß sein, außerdem muss man gucken, dass sich die Pferde in den Boxen nebeneinander auch verstehen", erklärt Louisa.

Die Kids sind jedes Mal begeistert, dass sie bei einigen Dingen allein mit den Tieren arbeiten dürfen und sich die Lehrer so viel Zeit nehmen, um ihnen etwas beizubringen. "Hier ist es einfach toll, für das Geld kann man hier echt viel machen", freut sich die zehnjährige Leonie, "außerdem lernt man hier immer neue Freunde kennen."

Der nächste Ferienkurs des Reit- und Fahrverein Dudweiler-Sulzbachtal findet in der letzten Ferienwoche statt.

reitsport-dudweiler.de

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