Bestechlichkeit in elf Fällen im Rotlichtmilieu Anklage gegen Mitarbeiter des Regionalverbandes Saarbrücken erhoben

Saarbrücken · Der 45 Jahre alte Angestellte soll über einen Bekannten für Genehmigung von Rotlichtbetrieben Geld kassiert haben.

Anklage gegen Mitarbeiter des Regionalverbandes Saarbrücken erhoben
Foto: dpa/Andreas Arnold

Im Fall des 45 Jahre alten Angestellten, der im Regionalverband Saarbrücken beim Gesundheitsamt landesweit für die Genehmigung von Bordellbetrieben zuständig war, hat die Staatsanwaltschaft Saarbrücken jetzt offiziell Anklage erhoben. Das teilte Pressesprecher Dominik Degel am Dienstag in einer Pressemitteilung mit.

Konkret gehe es bei dem Angeklagten S. um Bestechung in elf Fällen. Ebenfalls angeklagt ist ein Bekannter K. des Angestellten, der neben der Bestechung in elf Fällen auch noch aufgrund von unerlaubtem Handeln mit Betäubungsmitteln in 26 Fällen sowie einem Verstoß gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz angeklagt wird.

Der ehemalige Anwalt S., der in seinem Heimatort für die SPD in der Kommunalpolitik aufgetreten ist, wurde Mitte November an seinem Arbeitsplatz beim Regionalverband festgenommen. Er soll seinem Bekannten die Adressen der Bordellbetreiber genannt haben, die einen Genehmigungsantrag beim Regionalverband gestellt haben.

Der Bekannte K. kontaktierte daraufhin die Bordellbetreiber und bot seine Hilfe bei der Antragstellung sowie bei der Erstellung von Betriebskonzepten an. Er soll hierfür eine Zahlung von Honoraren zwischen 500 und 1000 Euro verlangt haben, an denen S. beteiligt worden wäre.

Die entsprechenden Prostitutionsbetriebe befinden sich laut Staatsanwaltschaft im Bereich des Saarpfalz-Kreises, des Regionalverbandes Saarbrücken und in Neunkirchen.

Dem Angeklagten K. wird laut Staatsanwaltschaft außerdem zur Last gelegt, von Mitte Juni bis Ende September im Saarpfalz-Kreis Marihuana an verschiedene Abnehmer verkauft zu haben. Bei Durchsuchungen am 14. November fanden Beamte außerdem Waffen, Munition sowie Sprengstoff in seiner Wohnung.

Die beiden Angeschuldigten sitzen seit dem 14. November in Untersuchungshaft.

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