Saarland-Trend-Umfrage Mehrheit im Saarland für SVolt-Ansiedlung – Illingens Bürgermeister kritisiert die Pläne

Update | Saarbrücken/Überherrn · Die meisten Saarländer sind für eine Ansiedlung der Batteriefabrik SVolt auf dem Linslerfeld. Das hat eine aktuelle Umfrage ergeben.

 Das zukünftige Gewerbegebiet Linslerfeld bei Überherrn

Das zukünftige Gewerbegebiet Linslerfeld bei Überherrn

Foto: Ruppenthal

Die Ansiedlung der Batteriefabrik SVolt auf dem Linslerfeld bei Überherrn ist umstritten. Dort sollen in Zukunft E-Auto-Batterien für den europäischen Markt gebaut werden. Die Anwohner befürchten allerdings negative Folgen für die Umwelt (die SZ berichtete mehrfach). Die saarländische Landesregierung verspricht sich dagegen neue Arbeitsplätze von dem Werk.

Für die meisten Menschen im Saarland überwiegen offenbar die Vorteile der Neuansiedlung. Das ist ein Ergebnis des SR-Saarland-Trends, der am Mittwoch (24. November) veröffentlicht wurde. So geben in der Umfrage des Instituts Infratest-Dimap 64 Prozent der Befragten an, die Entscheidung sei richtig, 29 Prozent halten sie für falsch.

Mehrheitliche Zustimmung gibt es auch bei allen abgefragten Parteien. Bei der CDU sind 75 Prozent, bei SPD und FDP 68 Prozent. Auch bei Grünen-Anhängern sind 64 Prozent dafür. Bei AfD und Linken sind es 55 Prozent.

Illingens Bürgermeister Armin König, der sich seit Kurzem für das neue sozial-ökologische Bündnis „Bunt.Saar“ engagiert, hält die geplante Ansiedlung des Batterieherstellers unter den jetzigen Rahmenbedingungen für nicht zulässig. „Die geplante Zubetonierung des Landschafts- und Wasserschutzgebiets rund um den Linsler Hof mit einer Batteriefabrik, die mit gefährlichen Chemikalien arbeite, sei auf der Gesetzesgrundlage von heute von Anfang an rechtswidrig“, heißt es in einer Pressemitteilung von Donnerstag. Die Fläche sei Vorranggebiet für Grundwasserschutz und Landwirtschaft und Landschaftsschutzgebiet und liege in unmittelbarer Nachbarschaft des Naturschutzgebiets Eulenmühle. Am vergangenen Dienstag hatten sich bereits BUND, Nabu und Greenpeace dazu geäußert und sich gegen die Ansiedlung ausgesprochen (die SZ berichtete).

Im Zusammenhang mit der aktuellen Umfrage wurden auch die wichtigsten Investitionsfelder für eine gute Zukunft abgefragt. Nach Einschätzung der meisten Saarländer (45 Prozent) sollte in den Bereich Schule investiert werden. Der Bereich Wirtschaft landet mit 37 Prozent auf Platz zwei. Direkt dahinter folgt die digitale Infrastruktur mit 36 Prozent. Deutlich abgeschlagen auf Platz vier und fünf landen Gesundheit (19 Prozent) und der Bereich Umwelt und Klima mit 17 Prozent.

Sorge macht den meisten Saarländerin allerdings die wirtschaftliche Situation. 61 Prozent der Saarländer bewerten die aktuelle Wirtschaftslage als schlecht oder weniger gut. 37 Prozent fällen ein positives Urteil.

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