Zeit der Merkwürdigkeit

Es war ein Abschied mit Pauken und Trompeten, unter Ausschluss der Öffentlichkeit und doch begleitet von großer Resonanz. In St. Ingbert hat sich diese Woche der Wechsel im Amt des Oberbürgermeisters vollzogen. Georg Jungs Zeit ist vorüber, Hans Wagner hat übernommen

Es war ein Abschied mit Pauken und Trompeten, unter Ausschluss der Öffentlichkeit und doch begleitet von großer Resonanz. In St. Ingbert hat sich diese Woche der Wechsel im Amt des Oberbürgermeisters vollzogen. Georg Jungs Zeit ist vorüber, Hans Wagner hat übernommen. Begleitet wurden die letzten Amtstage Jungs von Disharmonie und mancher Merkwürdigkeit, an die die Texter sicher nicht dachten, als sie vor geraumer Zeit den Slogan von St. Ingbert als "merkwürdigster" - im Sinne von besonderer - Mittelstadt Deutschlands kreierten. Für Disharmonie sorgten dabei nicht nur die Besuche der Staatsanwaltschaft in Rathaus und Privatwohnung des Ex-OB, sondern auch die Platzierung der Ingobertus-Statue im Kreisverkehr Ensheimer Straße. Der Namenspatron der Stadt dürfte sich im Grabe drehen, wenn er wüsste, dass zumindest im politischen Tagesgeschäft sein Ehrenmal damit verbunden wird, dass der ehemalige christdemokratische Verwaltungschef dem demokratischen Procedere in unnachahmlicher Manier vorgegriffen und anstelle von christlichem Miteinander der Entzweiung Tür und Tor geöffnet hatte. Der Streit um die Ingobertus-Statue ist im Leserbriefteil der SZ wie auch im Internet in den sozialen Foren voll entbrannt. Die wenigsten äußern sich froh und zufrieden ob des neuen St. Ingberter Wahrzeichens.Die Liste der St. Ingberter Merkwürdigkeiten hat in den vergangenen Wochen ebenfalls einigen Zuwachs erhalten. Ob es um des Ex-OB's Kauf seiner Rathaus-Büromöbel ging oder die Übergabe der Amtsgeschäfte, die Kuriositätenliste ist lang. Nachdem bis zuletzt unklar blieb, wie die Vereidigung Wagners aussehen sollte, ermahnte sogar das Landesverwaltungsamt am Dienstag noch Jung, die Eidesformel auf die vorgeschriebene Fassung zu beschränken und auf alle Zusätze zu verzichten.

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