Viele sitzen weiter in der Retourkutsche

Die St. Ingberter Politik und mit ihr auch alle, die sie journalistisch begleiten, stecken weiter in einem Dilemma: Da ist die Sehnsucht, endlich mal wieder ruhige Wege zu befahren. Doch zugleich tauchen ständig neue Schlaglöcher auf, die alles in Schaukeln bringen. Obendrein sitzen zu viele in der Retourkutsche. Dafür lieferte diese Woche zwei neue Beispiele

Die St. Ingberter Politik und mit ihr auch alle, die sie journalistisch begleiten, stecken weiter in einem Dilemma: Da ist die Sehnsucht, endlich mal wieder ruhige Wege zu befahren. Doch zugleich tauchen ständig neue Schlaglöcher auf, die alles in Schaukeln bringen. Obendrein sitzen zu viele in der Retourkutsche.Dafür lieferte diese Woche zwei neue Beispiele. So hat der Oberbürgermeister beim Besuch in unserer Redaktion durchaus überzeugend versichert, im Rathaus für Ruhe sorgen zu wollen. Es war aber auch Hans Wagners Furcht spürbar, beim Aufarbeiten der Hinterlassenschaft seines Vorgängers Georg Jung zum falschen Zeitpunkt locker zu lassen. Folge: Im Rathaus wie in der Politik bleiben alle Fokus, die als Freunde des Ex-OB gelten. Damit hält sich der Vorwurf des Nachtretens hartnäckig. Und zwar vor allem bei denen, die sich - auch durch Wagners Zutun - in einer bewussten Abgrenzung des Bündnisses der Vernünftigen im Stadtrat als offenbar Unvernünftige in die Ecke gestellt sehen.

Und von dort nahm sich die SPD-Fraktion den Rathaus-Bediensteten Michael Quirin mit dem Vorwurf des "Cyber-Mobbings" vor. Das heißt übersetzt: Er soll Kommunalpolitiker und Kollegen in sozialen Netzwerken im Internet beleidigt, bloßgestellt oder belästigt haben. Ein harter Vorwurf gegen den Beamten. Dass beim Abstellen des "Cyber-Mobbings" erneut die Kommunalaufsicht helfen soll, ist zudem typisch für das tiefe Misstrauen, das in St. Ingbert anhält: Vorsichtshalber wird Druck von außen aufgebaut, um interne Konflikte zu lösen.

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