Unternehmen sollen Potenzial von Menschen mit Handicap nutzen

St Ingbert · Neben behinderten Menschen gilt es derzeit auch, vor allem Ausländer in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Durch den großen Zuwachs dieser Personengruppe ist auch die Zahl der Arbeitslosen unter ihnen gestiegen.

Neue Herausforderungen warten auf die Agentur für Arbeit, wenn es darum geht, den zahlreichen Flüchtlingen so bald wie möglich den Einstieg in einen Beruf zu ermöglichen. Denn auch Jobs gehören zur Integration der neuen Bürger. Doch beispielsweise Sprachbarrieren oder die Anerkennung von Qualifikationen aus dem Ausland sind Hürden, die es auf dem Weg zum Job anfänglich zu überwinden gilt. Zunächst schlägt sich der rasche Zustrom an Menschen aus dem Ausland jedoch auf die Arbeitslosenzahl nieder, wie der aktuelle Arbeitsmarktbericht zeigt: Im Vergleich zum November des Vorjahres ist demnach die Zahl der arbeitslosen Ausländer um 25,5 Prozent auf rund 740 gestiegen. Aktuell sind im Kreis rund 270 Personen aus Asylzugangsländern arbeitslos gemeldet, wie die Agentur für Arbeit berichtet.

Insgesamt verzeichnet die Agentur zumindest in Teilen eine erfreuliche Entwicklung. Die Arbeitslosenzahlen sind im Saarpfalz-Kreis gesunken. Gleichzeitig ist die Zahl der neu gemeldeten Stellen seit Jahresbeginn im Vergleich zu 2014 deutlich gestiegen. In St. Ingbert sind derzeit 1013 Personen arbeitslos gemeldet, etwas weniger als im Vormonat. Ein Plus von 15 Personen muss hingegen die Geschäftsstelle Blieskastel verkraften, die sich um die Arbeitslosen in der Stadt Blieskastel, Gersheim und im Mandelbachtal kümmert.

Die Zahl der unterbeschäftigten Personen - hier werden neben den registrierten Arbeitslosen auch diejenigen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt werden - lag im November bei rund 5250 Personen. Das waren 70 weniger als vor einem Jahr.

Jobs für Behinderte sind derzeit außerdem ein Thema, mit dem sich die Arbeitsmarktexperten auseinandersetzen. "Im Hinblick auf den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember möchte ich die Betriebe auf das große Fachkräftepotenzial aufmerksam machen, das behinderte Menschen mitbringen und das die Unternehmen nutzen sollten", betont Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. Aktuell sind 230 arbeitslose Frauen und Männer im Kreis schwerbehindert, teilt die Agentur für Arbeit mit. Die meisten von ihnen verfügen über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine akademische Ausbildung. Um auf Unternehmen einen Schritt zuzugehen, wenn es darum geht Schwerbehinderte einzustellen, unterstützen Arbeitsagentur und Jobcenter mit Eingliederungszuschüssen, befristeten Probebeschäftigungen oder Zuschüssen zur technischen Ausstattungen des Arbeitsplatzes. Zudem sind Weiterbildungen zur Anpassung der Qualifikation möglich.

Arbeitgeber, die behinderte Menschen einstellen möchten, wenden sich an die kostenlose Service-Hotline, Tel. (08 00) 4 55 55 20.

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