Vier Objekte werden in St. Ingbert vorgestellt Architekten zeigen ihr ganzes Können

St Ingbert · Am Wochenende können Interessierte anlässlich des Tages der Architektur vier vorab ausgewählte Bauprojekte im Raum St. Ingbert besuchen.

 Das 2020 fertiggestellte Bürogebäude der Firma retailsolutions wurde vom St. Ingberter Architekturbüro Hampp geplant. 96 Mitarbeiter arbeiten dort verteilt auf zwei Gebäudeteile mit je drei Etagen.

Das 2020 fertiggestellte Bürogebäude der Firma retailsolutions wurde vom St. Ingberter Architekturbüro Hampp geplant. 96 Mitarbeiter arbeiten dort verteilt auf zwei Gebäudeteile mit je drei Etagen.

Foto: Hampp Architekten

„Architektur gestaltet Zukunft“ lautet das Motto, unter dem in diesem Jahr der bundesweite Tag der Architektur stattfindet. Auch die Architektenkammer des Saarlandes lädt alle Interessierten und Bauwilligen ein, an diesem Wochenende aktuelle Projekte in der Region kennenzulernen. Zum mittlerweile 26. Mal haben Besucher die Möglichkeit, ausgewählte Objekte, wie private Wohnhäuser, Schulungs- und Bürogebäude sowie Projekte aus dem Bereich Innenarchitektur kennenzulernen. Elf Objekte wurden Ende Februar von einer Auswahlkommission auserkoren. Vier davon liegen im Stadtgebiet von St. Ingbert und seinen Ortsteilen.

Anders als im vergangenen Jahr können die Bauten wieder vor Ort besucht werden. Voraussetzung ist eine vorherige Anmeldung beim jeweils ausrichtenden Architekturbüro, ein negativer Corona-Test oder der Nachweis über einen vollständigen Impfschutz beziehungsweise Genesung. Zudem ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Betreten der Objekte vonnöten.

 Den Neubau der Kita Herz Jesu in Hassel hat das Rohrbacher Architekturbüro Michaeli und Jung betreut.

Den Neubau der Kita Herz Jesu in Hassel hat das Rohrbacher Architekturbüro Michaeli und Jung betreut.

Foto: André Köhl

Den Anfang macht am Samstag um 11 Uhr die Kita Herz Jesu in Hassel. Nach 18-monatiger Bauzeit war das vom Rohrbacher Architekturbüro Michaeli und Jung geplante Objekt kurz vor dem Jahreswechsel eingeweiht worden. Die mit viel Glas ausgestattete Kita beherbergt einen großen Mehrzweckraum mit speziellen Holzpaneelen zur Reduzierung des Lärms, der als Essensraum und für Feiern genutzt werden kann, mit großzügiger Ausgabeküche, in der täglich für alle Kinder das gelieferte Essen zubereitet wird. Es gibt vier Gruppenräume, für jeden Raum einen zusätzlichen Förderraum, der vielfältige, auch individuelle Fördermöglichkeiten bietet. Ein Büro am Eingang mit Kontrollmöglichkeit für Kommende und Gehende, ein Raum für Teambesprechungen, Räume für Krippenkinder (Schlaf- und Wickelmöglichkeit), ausreichend Sanitärräume und ein Aufzug für Kinder mit Handicap ergänzen das Ensemble. Ein Highlight für die Kinder ist darüber hinaus die Turnhalle mit vielen neuen Geräten wie einer Kletter-Erlebniswand, Bewegungsbausteinen und einem Balancierpfad. Bis 15 Uhr stehen die Türen der neuen Einrichtung am Samstag vorangemeldeten Besuchern offen.

Ab 13 Uhr könne sich Interessierte am Samstag auch die Kita in Rentrisch ansehen. In der Maßnahme „Umbau der Grundschule am Stiefel zur Kindertagesstätte“ wurde die gut erhaltene Bausubstanz des ehemaligen Schulgebäudes vom Architekten Christoph Gabrovsek aus St. Ingbert genutzt, um mit modernen Gestaltungselementen eine Kita zu integrieren. Im Hauptgebäude sind die Gruppenräume untergebracht, die mit warmen Farbtönen und Holzoberflächen nach dem Hamburger Raumkonzept mit spannenden Spiellandschaften gestaltet sind. Dies äußert sich auch in der lebhaften Fassade mit Sitzfenstern. Aus dem Neubau für Küche und Essen gelangt man über eine Terrasse in den naturnah gestalteten Außenbereich. Samstags wird die Kita bis 17 Uhr begehbar sein. Sonntags dann nochmal von 10 bis 14 Uhr.

 Die bunte Fassade der neu gestalteten Kita Rentrisch.

Die bunte Fassade der neu gestalteten Kita Rentrisch.

Foto: Marc André Stiebel

Zeitgleich stellt Architekt Thomas Hampp am Sonntag das von ihm geplante Bürogebäude der Firma retailsolutions in der Otto-Kaiser-Straße vor. Dort sind verteilt auf zwei massive Gebäudeteile und drei Etagen flexibel nutzbare Büros für 96 Mitarbeiter entstanden. Raumhohe verglaste Wände zwischen Büros und Fluren bieten Aus- und Durchblicke. Durch Fußbodenheizung und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie adiabatischer Kühlung im Sommer wird ein zu jeder Jahreszeit ein angenehmes Klima gewährleistet. Die dazwischenliegenden Innenhöfe sind für einen guten Wind- und Schallschutz bepflanzt und dienen als Treffpunkte für ruhige Arbeitspausen.

 Der Kindergarten St. Michael wurde zu Wohnungen umgebaut.

Der Kindergarten St. Michael wurde zu Wohnungen umgebaut.

Foto: Rudy Auer

Zu guter Letzt gewährt Architekt Jürgen de Giuli am Sonntag von 12.30 bis 15.30 Uhr Einblicke in den von ihm umgestalteten ehemaligen Kindergarten St. Michael in der Ostheimerstraße im Wohngebiet Mühlwald. Nach dem Kauf des jahrelang leerstehenden Gebäudes durch die Günter-Dörr-Stiftung wurde eine Nutzungsänderung durch einen Umbau zu insgesamt fünf altersgerechten Seniorenwohnungen und einer Gastwohnung für Betreuung und Besuch geplant und umgesetzt. Die höherliegenden Oberlichter und Deckenhöhen wurden bei dem inneren Ausbau voll in die Innengestaltung einbezogen. Es wurden keine Decken abgehängt. Lichtdurchflutete. Eine weitere Besonderheit der neuen Grundrisse besteht in der flexiblen Nutzbarkeit der Räume durch die Mieter, sodass eine individuelle Gestaltung, Nutzung und Möblierung möglich ist. Jede Wohnung erhielt vorab eine geplante Einbauküche.

Weitere Informationen zu allen teilnehmenden Architektenbüros und deren Projekten gibt es auf der Internetseite zum Tag der Architektur:

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort