Stadt berät Vereine in St. Ingbert Virtuelle Konferenz lässt Vereine hoffen

St Ingbert · Die Stadtverwaltung lud am Montag Vereine aus St. Ingbert zu einer Konferenz ein, um Lockerungen für Veranstaltungen zu besprechen. Die rund 50 Teilnehmer trafen sich auf engstem Raum – allerdings noch virtuell über Computer.

 Vereine und Mitarbeiter der Stadtverwaltung trafen sich am Montag zu einer virtuellen Vereinskonferenz, in der kaum Fragen offen blieben.

Vereine und Mitarbeiter der Stadtverwaltung trafen sich am Montag zu einer virtuellen Vereinskonferenz, in der kaum Fragen offen blieben.

Foto: Cornelia Jung

Bereits vor der offiziellen Eröffnung der virtuellen Vereinskonferenz durch Oberbürgermeister Ulli Meyer gab es nach langer Veranstaltungsabstinenz Mitteilungsbedarf. So berichtete Erich Gebhard von der Gymnastikgruppe „Die Wirbel“, dass seine Truppe in Pandemiezeiten jeden Montag ein virtuelles Training durchgeführt habe, dass auch sehr gut angenommen worden sei. Und trotz erfolgreicher Strategien, dem Virus den Kampf anzusagen und doch miteinander aktiv zu bleiben, hofften alle Teilnehmer des Online-Treffens, dass bald wieder Normalität in den Trainingsbetrieb kommt und „die Hallen nochmal aufgehen“.

Es ist anzunehmen, dass einige der rund 50 Konferenzteilnehmer vor „Corona“ nicht so geübt im Umgang mit dem PC waren. Das ist wohl einer der wenigen Vorteile der vergangenen Monate, dass die digitale Medienkompetenz bei den meisten gestiegen ist. Nur so war es auch einigen älteren Vereinsmitgliedern möglich, am Treffen mit dem OB, der Stadtverwaltung und Vereinsvertretern teilzunehmen. Erstes Thema der Zusammenkunft waren die Fun Ferien, für die es noch ausreichend freie Plätze gibt. Sind ähnliche Angebote für die sinnvolle Gestaltung der Sommerferien sonst schnell ausgebucht, scheinen sich die Eltern in diesem Jahr noch unsicher, ob der Nachwuchs vor Ort betreut werden soll oder es nach langer pandemiebedingter Abstinenz mit der Familie vielleicht doch in den Urlaub geht.

Diese „Planungsunsicherheit“, wie es Meyer nannte, könne wegen mangelnden Interesses zu Absagen seitens der anbietenden Vereine führen. Trete dies ein, sprach das Stadtoberhaupt den Vereinen die versprochene Förderung trotz allem zu. Noch hoffe man aber, durch eine weitere gezieltere Bewerbung des gebündelten Ferienprogramms Kinder für diese Art der Feriengestaltung zu begeistern. Die Vereine sind hoch motiviert und in ihrem Programm auch sehr flexibel, wie beispielsweise Heike Kretschmer vom Rentrischer Carnevalsverein signalisierte. Fragen seitens der Vereine gab es auch zu den Öffnungszeiten der Hallen, die in den Sommerferien geöffnet bleiben sollen.

Am 4. Juli ende die Frist für Anmeldungen, erinnerten die Verantwortlichen der Stadtverwaltung. Außer für die Nutzung der Ingobertushalle und der Altenbegegnungsstätte gebe es noch keine Buchungen. Trotz Lockerungen bestünde aber bei größeren Treffen in den Hallen weiterhin die Pflicht, Möglichkeiten der Kontaktnachverfolgung zu nutzen, wie Thomas Schöben von der Stadt sagte. Das Erfassen persönlicher Daten wird es also, so wie die Hygienekonzepte, weiterhin geben müssen. Fragen gab es auch zu Regelungen von Aktivitäten im Freien. So wollte ein Mitglied der „Fidele Gesellen“ wissen, ob es Einschränkungen bei Wanderungen mit mehr als 20 Personen gebe oder wie das Waldfest auf dem Hundeübungsplatz mit bis zu 400 Besuchern stattfinden könne. „Nach heutiger Rechtslage können sich 250 Leute treffen. Darüber hinaus muss aber gewährleistet sein, dass bei Erreichung des Limits nur so viele Besucher wieder das Gelände betreten, wie es verlassen haben.“

Der Stand vom Montagabend wurde einige Tage später von den aktuellen Ereignissen eingeholt, denn seit Freitag sind Treffen von bis zu 400 Personen unter freiem Himmel möglich. Für Vereine sei solch eine Veranstaltung allerdings derzeit ein Akt, denn laut Ordnungsamt „hat ein Verein viel Arbeit, wenn er große Feste feiern will“. Auch das städtische Orchester verfolgt die aktuellen Regelungen aufmerksam, kommt es doch für die Musiker nicht in Frage, im Freien zu proben. Anders als bei den Blasorchestern würde der Klang der Musik in der Natur „verfliegen“, weshalb sie auf einen Probenraum angewiesen sind.

„Unter Wahrung der Abstandsregeln und des Hygienerahmenkonzeptes“ sei das laut Schöben kein Problem mehr. Ähnliches berichtet Christoph Jakobi von der Evangelischen Kantorei: „Abstand ist beim Singen nicht mehr nötig, wenn ein Schnelltest vorliegt, man genesen oder doppelt geimpft ist. Diese Regelung gilt allerdings nur für Gottesdienste und nicht für Chorproben.“ Diese verschiedenen Regelungen brächten laut OB „ein gewisses Maß an Unsicherheit“. Hoffnungsvoll schaue er aber in die zweite Jahreshälfte und machte Mut. Denn die durch das Impfkonzept neu gewonnenen Freiheiten seien für die Vereine „Motivation, nochmal was zu planen“. Und so wird wohl bald selbst der Flohmarkt des Kinderschutzbundes wieder stattfinden können.

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