Orgel-Renovierung Neue Klangpracht in der Kirche „Heilige Familie“

Rentrisch · Seit Palmsonntag ertönt die seit einigen Tagen 70 Jahre alte Pfeifenorgel in der Rentrischer Pfarrkirche Heilige Familie wieder in voller Klangpracht. Das Instrument ist ein Werk der Gebrüder Späth aus Ennetach-Mengen.

 Das ist sie, die Orgel in der Rentrischer Pfarrkirche.

Das ist sie, die Orgel in der Rentrischer Pfarrkirche.

Foto: Franz Rebmann

Ausgestattet ist die Orgel mit 22 Registern, verteilt auf 1464 Pfeifen in Holz und Metall, elektrisch gesteuerten Kegelwindladen und elektrischer Spiel- und Registertraktur. Die Einweihung durch Dechant Braun aus Saarbrücken erfolgte am 3. April 1949, ebenfalls einem Palmsonntag.

Doch im Jahre 1994, nach vermehrt auftretenden Ausfällen der Orgel und den damit verbundenen Reparaturen und Kosten, die letztendlich nur Stückwerk blieben, wurde der Spieltisch abgeklemmt und das Instrument außer Dienst gestellt. Gleichzeitig wurde eine elektronische Orgel installiert. Diese war nach über 20 Jahren reparaturanfällig und teilweise sind benötigte Ersatzteile nicht mehr zu erhalten. Daher kam der Gedanke auf, die Pfeifenorgel, noch als komplette Einheit erhalten, zu renovieren und in voller Klangpracht wieder erklingen zu lassen.

Bereits am 24. April 2004 untersuchten der aus Rentrisch stammende Orgelbauer Hubert Tabellion und Franz Rebmann die Orgel mit der Maßgabe festzustellen, welche Arbeiten auszuführen seien bis zu einer Wiederindienststellung. Ein danach erstelltes Gutachten der Firma Orgelbau Mayer aus Heusweiler ergab einen Betrag von fast 54 000 Euro. Doch damals waren die benötigten Gelder nicht vorhanden.

Marc Schönenberger, Organist in Rentrisch, griff 2014 das Orgelthema wieder auf. Nach einer Sitzung des Pfarrgemeinderates mit anschließender Befragung der Gemeindemitglieder stand fest, dass als einzige Möglichkeit für viele Jahre nur die Renovierung der Pfeifenorgel sinnvoll ist.

Das vor Renovierungsbeginn aktuelle Angebot der Orgelbaufirma ergab die Summe von 76000 Euro. Dieser Betrag konnte jedoch durch Eigenleistungen von Gemeindemitgliedern in erheblichem Umfang gemindert werden. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, auf welches die Spendengelder eingezahlt wurden. Diese stammten aus vielen Einzel- und einigen Großspenden, dem Erwerb von Pfeifenpatenschaften sowie Erlösen aus Konzerten. Wertvolle (Geld)-Hilfe erbrachten auch die Erlöse von privat gebastelten Orgelengeln, selbst hergestellter Orgelmarmelade, gebundenen Krautwischsträußen sowie Versteigerungen an Pfarrfesten. Speziell hergestelltes Orgelbier und selbst gezogene Orgelblumen fanden ebenfalls reißenden Absatz. Um all diese Dinge kümmerte sich der „Ausschuss Orgelrenovierung“ mit Pfarrer Peter Serf, Organist Marc Schönenberger, Peter Schönenberger, Orgelbauer Hubert Tabellion und Franz Rebmann.

Früher geplant konnte mit den umfangreichen Arbeiten in diesem Januar begonnen werden mit vorbereitenden Arbeiten, die Pfarrer Peter Serf, Franz Rebmann, die Orgelbauerin Mona Planitzer und Orgelbauer Hubert Tabellion durchführten.

Nach dem Ausbau aller Orgelpfeifen, die sorgfältig nach Registern geordnet auf der Empore gelagert wurden und dem Ausbau der Membranenleisten und Pfeifenstöcke, tauchten verdeckte Mängel auf, die zuvor nicht erkennbar waren.Trotz dieser Widrigkeiten verschrieben sich den Eigenleistungsaufgaben Elisabeth und Bruno Schuster, Marc und Peter Schönenberger, Maria und Franz Rebmann, Robert Paulus und Matthias Bruckmann unentgeltlich aber mit viel Herzblut dem wertvollen Späth-Instrument. Federführend waren die Angehörigen der Firma Orgelbau Mayer, Mona Planitzer und Hubert Tabellion. Genau drei Monate später erklang das wertvolle Späth-Instrument in Rentrisch erstmals seit 1994 wieder für die Gottesdienstbesucher und zur Ehre Gottes in voller Klangpracht.

Selbst wenn die Orgel wieder gespielt werden kann, sind weiterhin Spenden nötig. Denn die bisherige Spendensumme reicht noch nicht aus, um die Renovierung komplett bezahlen zu können. Auch für den abzuschließenden Wartungsvertrag sind noch Gelder willkommen.

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