Ökologie hat große Rolle gespielt

Blieskastel. Die in die Jahre gekommene, 1977 fertig gestellte, mittlerweile marode und nicht mehr sanierbare Würzbachhalle steht vor dem Abriss

Blieskastel. Die in die Jahre gekommene, 1977 fertig gestellte, mittlerweile marode und nicht mehr sanierbare Würzbachhalle steht vor dem Abriss. Ihre Nachfolgerin erstrahlt jedoch schon in neuem Glanz, wurde vor fünf Monaten eingeweiht und ist jetzt eines von 14 Objekten, die die saarländische Architektenkammer für den "Tag der Architektur" im Saarland ausgewählt und am Wochenende 23./24. Juni für die Öffentlichkeit zugänglich macht. Unter dem diesjährigen Motto "Energie" sind alle Interessierten eingeladen, Architektur anzuschauen, anzufassen und zu erleben. Das Gersheimer Architekturbüro Mario Morschett hat die neue Halle, in der bei Sportveranstaltungen 300 Zuschauer auf einer ausziehbaren Tribüne Platz finden, für die Stadt Blieskastel konzipiert, mit dem Einsatz von Photovoltaik- und Solaranlagen, Grundwassernutzung, Wärmerückgewinnung und Flächenversickerung viele ökologische und energierelevante Gesichtspunkte umgesetzt.Schon zum vierten Mal ist das 1990 in Gersheim gegründete Büro mit von der Partie. Das Ausstellungsgebäude der Reinheimer Firma Fuhrmann & Colling, das Bürogebäude der SST in Rohrbach und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Schweich an der Mosel waren die bisherigen Vorzeigprojekte. Das derzeit größte Projekt der Gersheimer, die im Historischen Bahnhof ihren Sitz haben, ist das Freizeitobjekt "Triolago" in Riol an der Mosel mit Sommerrodelbahn, Hotel, Gastronomie, Ferienhäuser und einem schwimmenden Seerestaurant.

Die neue Würzbachhalle dient als multifunktionale Sport- und Mehrzweckhalle dem Vereinsleben des "Handballdorfes" Niederwürzbach, dessen Turnverein in den Ende 1980- und 1990er Jahren in der Bundesliga und in Europa für Furore sorgte. Er ist auch der Verein, der die Halle am meisten nutzt, besitzt sie doch die maßgeschneiderte Maße von 40 mal 20 Meter. Erbaut wurde sie auf dem ehemaligen Sportplatz des TVN, der das Gelände eingebracht und zur Verfügung gestellt hat, gegründet auf 154 Stahlbetonpfählen, innerhalb eines Jahres für rund 4,7 Millionen Euro. Eine Mehrzwecknutzung ist für rund 1300 Personen möglich. Neben der Halle verbirgt sich im Innenraum eine für Besucher und Sportler gleichermaßen repräsentative und funktionale Infrastruktur.

Der lichtdurchflutete Hallenkubus, das Farbkonzept der vier Umkleidebereiche und der Fassaden sind ein wichtiger Maßstab der Architektur. Der Standort der Halle neben der Tennisanlage des TC Niederwürzbach im Grüngürtel des Würzbaches und der alte Baumbestand geben der außergewöhnlichen Farbgestaltung der Fassaden den passenden Rahmen.

Auf einen Blick

Tag der Architektur am 23./24. Juni; Würzbachhalle in Blieskastel-Niederwürzbach, Würzbachhallenstraße 3; Besichtigungsmöglichkeiten sind Samstag und Sonntag von zehn bis 17 Uhr. Samstags und sonntags jeweils um 15 Uhr bietet Architekt Mario Morschett eine Führung an. Zudem wird sonntags Uwe Eggerichs vom Ingenieurbüro Manfred Loos (Bexbach), das die Haustechnik geplant hat, für Fragen und Auskünfte zur Technik zur Verfügung stehen. Infos im Internet unter www.architekt-morschett.de. ott

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