Mehr individuelle Lernzeit

Rohrbach · Die Schulleitung erläuterte der SZ die Änderungen, wenn die Gemeinschaftsschule in Rohrbach dem kommenden Schuljahr zu ersten gebundenen Ganztagsschule im Kreis wird. Größter Vorteil: Die Lehrer gewinnen Zeit, um sich den Kindern zu widmen.

 Susanne Fritz und Markus Schwartz erläuterten das Konzept der gebundenen Ganztagsschule. Foto: Yvonne Handschuher

Susanne Fritz und Markus Schwartz erläuterten das Konzept der gebundenen Ganztagsschule. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

"Kindern Zukunft geben" lautet der Slogan der Gemeinschaftsschule in Rohrbach . Dazu passt für Schulleiterin Susanne Fritz und Didaktikleiter Markus Schwartz der Weg zur gebundenen Ganztagsschule. "Mit diesem Weg haben wir mehr Zeit, uns den Kindern zu widmen", sagt Fritz im Gespräch mit unserer Zeitung.

Einstimmig hatte sich der Kreistag dafür ausgesprochen, dass die Gemeinschaftsschule Rohrbach als ersten weiterführende Schule im Saarpfalz-Kreis in eine gebundene Ganztagsschule mit verpflichtendem Unterricht bis in den Nachmittag umgewandelt wird (wir berichteten). Als Voraussetzung dieser Entscheidung hatte zuvor die Schulkonferenz der Johannesschule in Rohrbach für eine solche Veränderung votiert.

Die Gemeinschaftsschulschule Rohrbach hat bereits Erfahrung mit dem künftigen Modell: 13 der 19 Klassen sind bereits Ganztagsklassen, 302 von etwa 465 Schülern werden schon jetzt in dem Modell unterrichtet, so die Schulleiterin. Ab dem Schuljahr 2017/18 soll der gebundene Ganztag nun sukzessive für die gesamte Schule umgesetzt werden - es betrifft immer diejenigen, die in die untersten Klassen eingeschult werden. "Es handelt sich um ein ausgefeiltes Konzept. Damit kommen wir ein gutes Stück weiter", betont Markus Schwartz. Wie er erklärt, haben die Schüler der gebundenen Ganztagsschule zwölf Stunden in der Woche mehr. Fünf Stunden seien sogenannte IL-Stunden, wobei IL für individuelle Lernzeit steht. In zwei dieser IL-Stunden widme man sich Mathe, in zwei weiteren Deutsch und in einer Englisch. Dazu kommen drei Kreativstunden und vier Stunden Mittagspause.

Wichtig ist den Lehrern, dass hier Unterricht und außerschulische Aktivitäten, Unterricht und Freizeit, Vor- und Nachmittag, verknüpft werden. Fritz: "Durch ein ganzheitliches Bildungsverständnis mit möchten wir pädagogische Angebote unterbreiten, in denen sich Lernen abwechslungsreicher, schülerzentrierter und damit motivierender und nachhaltiger gestaltet." Einen weiteren Vorteil sehen Fritz und Schwartz, dass die gebundene Ganztagsschule den Tagesablauf der Schüler mit klarer Struktur und Rhythmus versieht. "Auch ist die gebundene Ganztagsschule ein weiterer Schritt in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch qualifizierte unterrichtliche und pädagogische Arbeit", so Fritz weiter.

Da bei der gebundenen Ganztagsschule mit Wochenplänen gearbeitet wird und es keine klassischen Hausaufgaben mehr gibt, hilft ein MIA-Heft, den Kontakt zwischen Lehrern und Eltern zu halten. MIA steht für Mitteilungen, Informationen und Aufgaben.

Im Rahmen der gebundenen Ganztagsschule sei man laut Schwartz desweiteren von den 45-minütigen Unterrichtsstunden abgerückt. Unterrichtet würde jetzt in Anderthalb-Stunden-Blöcken.

Die Lehrer arbeiten mit pädagogischen Fachkräften und einer Schoolworkerin zusammen. Vor allem aber sei an dem Modell der gebundenen Ganztagsschule laut der Schulleiterin jedoch wertvoll, dass die "wertvollen" Lehrerstunden aufgestockt würden.

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