Gute Live-Musik machte St. Ingberts Kneipen voll

St Ingbert · Gaststätten-Besucher im St. Ingberter Stadtzentrum fanden am Samstagabend in der Regel nur noch Stehplätze, wenn sie denn überhaupt Einlass bekamen. Das galt zumindest für die 15 Schauplätze des Kneipen-Festivals.

 Im schönen Ambiente des Felsenkellers coverten „Jolly Polly“ Rock und Pop. Das Publikum hörte zu und sang selbst kräftig mit. Foto: Jung

Im schönen Ambiente des Felsenkellers coverten „Jolly Polly“ Rock und Pop. Das Publikum hörte zu und sang selbst kräftig mit. Foto: Jung

Foto: Jung

. Am Samstagabend schien ganz St. Ingbert außer Haus zu sein. Gruppen unterschiedlichen Alters zogen durch die Stadt, als würden sie von etwas Unsichtbarem angezogen. Anlaufstellen waren an diesem Abend mehrere Lokale, die unüberhörbar eines boten, Musik satt. 15 auf einen Streich konnte man haben, wenn auch nacheinander. Das einmalige Zahlen des Eintritts berechtigte die Träger des roten Bandes am Handgelenk, sich verschiedenen Musikgenüssen und -stilen hinzugeben. Alles konnte, nichts musste. Es war nicht selten, dass man auf gut gelaunte Leute traf, die es in zweieinhalb Stunden nicht aus dem "Perplex" in der Ludwigstraße schafften. Zu schön sei die Musik, versicherten sie.

Und obwohl es in jeder der Kneipen rappelvoll war, gelang es einigen Musikbegeisterten, eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen. Spielte im Inneren die Musik die erste Geige, weshalb auch auf Grund der Lautstärke längere Gespräche unterblieben, kam man mit "Wildfremden" vor der Tür schnell ins Gespräch. Der weit gereiste "Ersttäter", der die 13. Roundabout-Tour zum schnuppern nutzte, sagte einfach nur: "Das ist richtig geil." Regelmäßige Party-Gänger wiesen den richtigen Weg zur "einzig wahren Musik" und gaben noch den hilfreichen Tipp mit auf den Weg, wie voll es in der jeweiligen Kneipe ist. Und voll war es. Zum Teil so voll, dass man am Eingang vom "Maxplatz 8" gleich mit den Worten begrüßt wurde: "Du musst draußen bleiben." Tja, dann versucht man es eben später noch einmal. Das "Bellini" hatte aufgerüstet, ein Zelt war bis auf den Fußweg angebaut worden. Ein paar Stufen in den oberen Gastraum wurden von den Zuhörern dankbar als Zuschauertribüne genutzt, und in vielen Lokalitäten fielen an diesem Abend die auch sonst dort angebrachten Spiegel besonders ins Auge. Denn hingen die nach unten gerichtet, konnte man bei geringer Körpergröße trotz der Enge einen Blick auf die Musiker erhaschen. Überhaupt wurde einem an diesem Samstag so richtig bewusst, wie schmal geschnitten und klein manche Gaststätten sind. Im "Underground" der Tanzschule Fess konnte man wieder aufatmen, denn die Musik von "Dusemond & Friends" konnte man genießen, ohne dass man dem Nachbarn auf die Füße trat. Wer an diesem Abend nicht seinen Musikstil fand, war wohl nicht in der entsprechenden Ausgeh-Laune. Auf den Berg zum "Sudhaus" ging es diesmal nicht, zumindest nicht im Rahmen der Roundabout-Tour. Verweigerte sich der Chef dieses Restaurants etwa, denn im vergangenen Jahr war er noch mit im Boot. "Nein, wir machen das auch sicher nochmal mit", so Oliver Muskalla, "aber wir hatten so viele Vorbestellungen und auch eine Feier, so dass wir 2014 nicht Teil der Roundabout-Tour sind." Die Tour ist zu einem festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Mittelstadt geworden, so dass es sicherlich auch 2015 wieder eine Musikmeile geben wird.

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