Nichts geht über Live-Musik

St. Ingbert. Daumen hoch für die elfte St. Ingberter Roundabout-Tour: Trotz des Regens, trotz der Konkurrenz durch die Techno-Classics-Party auf der Alten Schmelz pulsierte am Samstagabend das Nachtleben in der Stadtmitte - und natürlich in den 15 Kneipen. Ebenso viele Musikgruppen präsentierten Klassiker, die vorwiegend Rock- oder Popgeschichte geschrieben haben

 Auf der kleinen Bühne in der Loreley kramte das City-Rock-Project viele alte Klassiker wieder hervor. Foto: Oliver Bergmann

Auf der kleinen Bühne in der Loreley kramte das City-Rock-Project viele alte Klassiker wieder hervor. Foto: Oliver Bergmann

St. Ingbert. Daumen hoch für die elfte St. Ingberter Roundabout-Tour: Trotz des Regens, trotz der Konkurrenz durch die Techno-Classics-Party auf der Alten Schmelz pulsierte am Samstagabend das Nachtleben in der Stadtmitte - und natürlich in den 15 Kneipen. Ebenso viele Musikgruppen präsentierten Klassiker, die vorwiegend Rock- oder Popgeschichte geschrieben haben. Teilweise laufen sie noch im Radio - deshalb gelangten Hits wie "Message in a Bottle" (The Police) oder "Walking on Sunshine" (Katrina & the Waves) auch auf die Playlist der jungen St. Ingberter Gruppe Radio 386. Ein ungewöhnlicher Name, dessen Geheimnis Sängerin Desiree auflöste: "Wir wollten uns nicht auf einen Musikstil festlegen, deshalb Radio. Und die 386 haben wir von der St. Ingberter Postleitzahl abgeleitet." Radio 386 sorgten im Millenium für großen Andrang. Kellner Tobias Reichard zeigte sich überrascht. "Hier ist weit mehr los, als wir erwartet haben." Die Spiegelwand neben der kleinen Bühne ließ die Kneipe im Bermudadreieck noch voller wirken.In der Loreley gab es keine optische Täuschung. Wer hier etwas zu trinken haben wollte, musste sich schon etwas einfallen lassen, wie er überhaupt in die Nähe der Theke kommt, ohne über die Bühne zu stolpern, auf der das City-Rock-Projekt mit Titeln wie "My Sharona" an The Knack, mit "Eye of the Tiger" an Survivor oder mit "Black velvet" an Alannah Miles' größten Erfolg aus dem Winter 1989/90 erinnerte.

Vor allem aber geschah rund um die Loreley Sagenhaftes. Mit ihren langen blonden Haaren soll die Nixe namens Loreley die Rheinschiffer von dem Felsen bei St. Goarshausen abgelenkt haben, häufig sanken die Schiffe dadurch. Vor der Kneipe an der Kaiserstraße zogen mit Julia und Waltraud sogar zwei blonde Frauen die Blicke der vorbeifahrenden Autofahrer auf sich. Die beiden verkauften Bratwürste und Flaschenbier und litten mit den Tour-Teilnehmern, die im strömenden Regen von Kneipe zu Kneipe zogen - so wie Kai, Sven und Christian. "Irgendwann an diesem Abend werden wir wohl irgendwo sitzen bleiben. Sonst wirst du doch klatschnass", klagte Kai. Die zwei Damen vom Grill hatten kein Grund sich zu beklagen. Die ausgefahrene Markise schützte vor dem Regen, der Grill spendete Wärme. Nur: Sie bekamen nicht mit, was an den weiteren 14 Standorten los war. Zum Beispiel in der Schmidd. Dort lief die Gruppe Easy Driver, die sich mit dem Untertitel "20th Century Rock" schmückt, zur Höchstform auf. Sogar um die Ecke bis weit auf die Rickertstraße dröhnten die Interpretationen der Deep-Purple-Hits "Money" oder "Smoke on the Water", sowie das viel zu selten gespielte "Don't kill it Carol" von Manfred Mann's Earth Band. Als sich Easy Driver eine Pause gönnten, schaltete Schmidd-Chef Peter Biedermann auf Musik vom Band um und bewies ein glückliches Händchen. Mit dem Zombies-Klassiker "Time of the Season" knüpfte Biedermann, der seine erste Roundabout-Tour als Inhaber der Schmidd erlebte, nahtlos an das Programm der Gruppe an. Etwa eine Stunde vor dem Ende der Veranstaltung zog er ein positives Fazit: "Ich bin trotz des Regens zufrieden. Die Leute bleiben eher hier, als dass sie weiterziehen." Auch die Bilanz der St. Ingberter Polizei kann sich sehen lassen: Es gab keine Einsätze im Zusammenhang mit der Roundabout-Tour. "Irgendwann werden wir irgendwo bleiben. Sonst wirst du ja klatschnass."

Kai, Besucher der Roundabout-Tour

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