Der ganz große Favorit kommt an diesem Sonntag auch diesmal wieder aus Radebeul. Sieben Mal war Hannes Genze beim Bank1-Saar-Mountainbike-Marathon dabei. Vier Mal hat er das Rennen gewinnen können. Und natürlich wird der 31-Jährige nicht gekommen sein, um einfach nur ein wenig mitzufahren. Einzig der Niederländer Bram Rood könnte ihm gefährlich werden über die 72 Kilometer Langstrecke. Und so ist dann auch irgendwie die einzig verbliebene Frage, wie Genze mit der verkürzten Strecke zurechtkommt, waren es doch im Vorjahr noch 100 Kilometer.

Doch so gut Genze die Wälder um St. Ingbert mittlerweile kennen dürfte, einer kennt sie wohl noch ein wenig besser - und das, obwohl er mit 14 Jahren nicht einmal halb so alt wie Genze ist und sogar noch im Kids-Race am Samstag (Start um 16 Uhr im Betzentalstadion) starten könnte.

Philipp Lenhart ist St. Ingbert aufgewachsen, hat das Fahrradfahren hier in den Wäldern gelernt. Er war elf Jahre alt, als er zum ersten Mal den Wunsch spürte, Mountainbike zu fahren. "Das war vor ungefähr drei Jahren. Der RSC St. Ingbert ist mit seiner Trainingsgruppe immer vor meiner Haustür vorbeigefahren. Ich stand am Fenster, habe hinausgeblickt und mir gedacht, dass ich später auch mal so fahren will", erinnert er sich. Ein Jahr später war er Mitglied im Verein, wurde bei seinem ersten Rennen gleich Fünfter. 2012 nahm ihn dann das Team Rotwild unter seine Fittiche, es folgte die erste vollwertige Rennsaison. Er wurde Saarland- und Südwestmeister im Cross-Country, gewann mit drei Siegen den Eifel-Mosel-Cup und mit vier Siegen den Saar-Pfalz-Cup. Auf der Kurzstrecke beim Marathon in St. Ingbert wurde er bei seiner Premiere gleich Dritter.

"Gehe ganz locker ran"

"Es ist genau meine Bahn. Es ist ein technischer Marathon mit vielen Singletrails", sagt Lenhart. Und so peilt er auch diesmal wieder einen Platz unter den ersten Fünf an, in seiner Altersklasse, der U17, dürfte er das Feld wohl dominieren. Und ganz unwahrscheinlich ist auch der Gesamtsieg über die Kurzstrecke nicht. Druck, auf "seiner" Bahn gewinnen zu müssen, verspürt er aber nicht: "Stress mache ich mir keinen. Eigentlich gehe ich ganz locker ran. Ich stelle mich an den Start und schalte alles aus."

Doch so gerne er fährt, so froh ist er auch, dass in dieser Saison nur noch fünf Rennen anstehen. "Eigentlich ist die Form momentan ganz gut, obwohl ich wegen einer Verletzung erst später eingestiegen bin. Aber ein Monat Pause wird mir ganz gut tun", sagt Lenhart. Doch vor der Pause steht noch "sein" Wald. Viel genießen können wird er davon nicht. Aber dafür hat er ja auch eigentlich das ganze Jahr. Am Sonntag geht es gegen die Uhr und gegen die Konkurrenz: "Ein bisschen will man ja zuhause zeigen, was man kann."

Zum Thema:

Auf einen BlickZeitplan Bank1-Saar-Marathon:Samstag, 7. September:16 Uhr: Kids-Race. 18.45 Uhr: Siegerehrung Kids-Race.Sonntag, 8. September:9.30 Uhr: Start Langstrecke über 72 Kilometer. 10 Uhr: Start Mittelstrecke über 44 Kilometer. 13 Uhr: Start Kurzstrecke über 29 Kilometer und Betriebsmannschaften. 15.30 Uhr: Siegerehrung. jbö