Ein Paradies für Ross und Reiter

Hassel · Auf dem Triebscheiderhof bei Hassel entsteht derzeit ein modernes Reitsport-Zentrum. Katja Kolb und ihr Vater Gerd investieren viel Geld und Eigenleistung, damit sich Pferde und Reiter auf dem Hof und den angrenzenden 34 Hektar Wiesengelände wohlfühlen.

 Eine richtige Familienangelegenheit: Gerd und Katja Kolb bringen derzeit den Triebscheiderhof bei Hassel auf Vordermann. Foto: Stefan Bohlander

Eine richtige Familienangelegenheit: Gerd und Katja Kolb bringen derzeit den Triebscheiderhof bei Hassel auf Vordermann. Foto: Stefan Bohlander

Foto: Stefan Bohlander

. "Man kann hier 20 Kilometer am Stück reiten, ohne auf eine Bundesstraße zu stoßen", erzählt Katja Kolb. Die 25-Jährige führt den Triebscheiderhof zwischen Hassel und Niederwürzbach, der zur Zeit eine Generalüberholung erhält. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, können sich auf etwa 8000 Quadratmetern Hoffläche und 34 Hektar Wiesengelände Pferde nach Lust und Laune austoben und haben das ganze Jahr über Weidegang. Tatkräftige Unterstützung bei dem ehrgeizigen Projekt erhält die Psychologin von ihrem Vater Gerd.

"Ich kenne jede Schraube und jedes Loch", erläutert Gerd Kolb stolz, "wir haben alles in Eigenleistung geschafft". Einige der umfangreichen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen, etwa das Umzäunen des Wiesengeländes oder das Verlegen neuer Leitungen, um den Hof mit eigener Brunnenanlage zu versorgen, sind bereits abgeschlossen, andere gerade noch am Entstehen. Der 55-Jährige, der noch einen Handwerksbetrieb für Auto-Design in St. Ingbert führt, hat den Hof vor knapp zweieinhalb Jahren gekauft. "So etwas kann man natürlich nur machen, wenn auch eine Perspektive da ist", sagt Gerd Kolb.

Diese Perspektive ist für die Kolbs, aus dem Triebscheiderhof ein modernes Reitsportzentrum zu machen. So steht der Neubau der 24 mal 60 Meter großen Reithalle gerade in den letzten Zügen. Hier können sich Pferdefans auf einen speziell gebrochenen Quarzsand freuen, "damit sich die Tiere möglichst naturnah und artgerecht aufgehoben fühlen können", sagt Katja Kolb, "denn nur dann können sie eine Top-Leistung bringen". Damit sich die Tiere wohlfühlen können, sind auch die Stellboxen mit mindestens 3,50 Meter auf vier Meter sehr geräumig gehalten. Zusätzlich verfügen die Stallungen noch über "Paddocks", eingezäunte und befestigte Ausläufe ohne Gras. Auf den Weideflächen, die die Hofgebäude umgeben, sind gleich zwei Rennstrecken untergebracht. Auch diese sind mit 800 und 1200 Metern eindrucksvoll bemessen. Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurden gleich EDV-Leitungen verlegt. Somit sind auf längere Sicht innovative Angebote wie Coaching per Live-Video möglich.

Pferde unterstellen und Reitunterricht nehmen ist zur Zeit natürlich schon möglich. Ein weiteres Angebot liegt speziell Katja Kolb sehr am Herzen: Nach einer Zusatzausbildung bietet sie therapeutisches Reiten für geistig Behinderte und psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche an. Vier Therapieponys und der "Zausel" stehen dafür bereit. Die Tiere sollen unter anderem "als Spiegel der eigenen Gefühlswelt" dienen, wie die Hofleiterin erzählt: "Wenn sich die Seele öffnet, wird das Selbstbewusstsein gestärkt."

Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen noch Fremdenzimmer eingerichtet werden. Diese dienen dann unter anderem zur Übernachtung der Therapie-Patienten oder auch für weitere Gäste. Beregnungsanlagen werden noch installiert, damit der Sand immer auf einer guten Qualitätsstufe bleibt. Auch ein "kleiner Erlebnisweg" soll noch initiiert werden, erzählt Gerd Kolb. So soll unter anderem die Flora auf dem Triebscheiderhof noch besser in den Fokus gerückt werden, ein im Saarland seltener Mammutbaum zum Beispiel. Wer sich von der Größe des Triebscheiderhofes und dem Herzblut, das in den Umbaumaßnahmen steckt, überzeugen möchte, kann einen Ausflug dorthin unter anderem mit einem Besuch im neu geöffneten Biergarten kombinieren. Ein weiteres gastronomisches Angebot folgt.

triebscheider-hof.de

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