Kinowerkstatt St. Ingbert Eine Hommage an Michael Gwisdek

St. Ingbert · Überhaupt stehen deutsche Schauspieler im Mittelpunkt des Programmes der Kinowerkstatt St. Ingbert an diesem Wochenende.

 Der Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek verstarb vor einigen Tagen nach kurzer schwerer Krankheit.

Der Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek verstarb vor einigen Tagen nach kurzer schwerer Krankheit.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Deutsche Schauspieler stehen an diesem Wochenende im Mittelpunkt des Programms der Kinowerkstatt St. Ingbert. So geben sich Corinna Harfouch, Jürgen Vogel, Jens Albinus, Devid Striesow, mit zwei Filmen die kürzlich verstorbende Schauspiellegende Michael Gwisdek, sowie die noch junge Katharina Schüttler und Tom Schilling ein Stelldichein auf der Leinwand der Kinowerkstatt. Am Freitag, 9. Oktober, um 18 Uhr sind Corinna Harfouch und der kürzlich verstorbene Schauspieler Michael Gwisdek in „Der Tangospieler“ (Deutschland, Schweiz 1991) von Roland Gräf zu sehen. Corinna Harfouch und Michael Gwisdek waren von 1985 bis 2007 verheiratet. Er erhielt 1991 den Deutschen Filmpreis in Gold für seine großartige schauspielerische Leistung in „Der Tangospieler“. Gwisdek erzählte in einem Interview: „Schauspieler wollte ich schon als Teenager werden“. Er ging in Ost-Berlin zur Schule, half seinen Eltern, die in Weißensee ein Tanzlokal betrieben, und ging oft im Westen ins Kino. „Meine erste Zigarette habe ich so geraucht wie Alain Delon. Das fand ich am besten.“ Nach dem Fall der Mauer erfüllte sich sein Traum, über den roten Berlinale-Teppich zu gehen: 1999 erhielt Gwisdek einen Silbernen Bären als bester Hauptdarsteller in Andreas Dresens „Nachtgestalten“. Der zweite Film mit Michael Gwisdek läuft am Freitag, 9. Oktober, um 20 Uhr: „Oh Boy“ (Deutschland 2012) von Jan Ole Gerster mit Tom Schilling, Inga Birkenfeld, Martin Brambach, Michael Gwisdek, Katharina Hauck, Robert Hofmann, Marc Hosemann und anderen. Jan Ole Gerster zeigt in seinem Spielfilmdebüt eine angenehme Mischung aus ironiegesättigter Situationskomik und bittersüßer Melancholie, mit schwarz-weißen Bildern, in denen Berlin endlich mal so existentialistisch aussieht, wie es sich anfühlen kann, mit einem jazzigen Soundtrack, der das Lebensgefühl in wohldosierte Tristesse fasst und ihm zugleich ein paar raue Kanten versetzt.“ (epd Film).

Corinna Harfouch spielt neben Jürgen Vogel, Jens Albinus und Devid Striesow die Hauptrolle in „This is love“ (Deutschland 2009) von Matthias Glasner, zu sehen am Samstag und Sonntag, jeweils um 18 Uhr. Kino.de schrieb: „Eindringliches Drama um zwei von der Liebe verwundete Menschen, das zur Auseinandersetzung herausfordert. Matthias Glasners schonungsloses Drama mit Höchstleistungen von Corinna Harfouch und Jens Albinus.“

Als Wiederholung läuft am Sonntag, 11. Oktober, um 20 Uhr der Film „Geheimnis eines Lebens“ (Großbritannien 2019) von Trevor Nunn mit Judi Dench.

Am Montag, ab 18 Uhr ist „Twin Peaks – Der Film: Fire Walk with Me“ von und mit David Lynch (USA, 1992) mit Sheryl Lee, Ray Wise, Kyle MacLachlan, Moira Kelly, Chris Isaak, Dana Ashbrook, Kiefer Sutherland, David Bowie und Jürgen Prochnow zu sehen. „Twin Peaks – Fire Walk with Me“ wurde insgesamt mit drei Filmpreisen ausgezeichnet. Alle drei Auszeichnungen bekam Filmkomponist Angelo Badalamenti für seine musikalische Leistung verliehen. Der New Musical Express wählte 2011 den Soundtrack auf den ersten Platz seiner Liste der 50 besten Filmmusiken aller Zeiten. Als Begründung heißt es, er kombiniere Töne wehmütiger Schönheit mit klirrend bösartigen Jazzeinlagen und werde so zu einem jener unendlich bewegenden Soundtracks, die sich im Unterbewusstsein des Hörers dauerhaft einnisten würden. Das Stück „The Pink Room“ stammt von David Lynch selbst, der hier erstmals als Komponist fungiert.

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